Ab dem 1. Oktober 2025 werden in Italien neue Fahrverbote für Euro-5-Dieselfahrzeuge in Kraft treten. Die Regelungen gelten für Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern in den Regionen Piemont, Lombardei, Emilia-Romagna und Venetien. Die Vorschriften gelten sowohl für in Italien als auch im Ausland zugelassene Fahrzeuge, einschließlich LKW und Kleintransporter, die von internationalen Spediteuren eingesetzt werden.
Piemont: Saisonales, aber großflächiges Verbot
Im Piemont gilt das Fahrverbot vom 1. Oktober 2025 bis zum 15. April 2026 und in den Folgejahren jeweils zwischen dem 15. September und dem 15. April. Es betrifft den Werktagsverkehr (Montag bis Freitag, 8:30 bis 18:30 Uhr) und umfasst Städte wie Turin, Novara, Alessandria, Asti, Cuneo oder Biella.
Lombardei: Ganzjähriges Fahrverbot an Werktagen
In der Lombardei wird das Verbot ganzjährig gelten – werktags von 7:30 bis 19:30 Uhr. Feiertage sind ausgenommen. Betroffen sind zahlreiche Städte, darunter Mailand, Varese, Lecco oder San Giuliano Milanese.
Emilia-Romagna: Winterbeschränkungen
Auch in der Emilia-Romagna startet das Verbot am 1. Oktober 2025 und läuft jeweils bis zum 31. März. Werktags zwischen 8:30 und 18:30 Uhr dürfen Euro-5-Diesel-Fahrzeuge nicht in Städte mit über 30.000 Einwohnern im Po-Tiefland und die Metropolregion Bologna einfahren. Weitere Kommunen können das Verbot freiwillig übernehmen.
Venetien: Die strengsten Regeln im Land
Venetien plant das schärfste Regime – ein vollständiges Fahrverbot für Euro-5-Diesel an sieben Tagen die Woche, rund um die Uhr, ebenfalls ab dem 1. Oktober 2025. Details zu den betroffenen Zonen stehen noch aus. Ausnahmen nach Tageszeit oder Saison sind nicht vorgesehen.
Sanktionen und Ausnahmen
Bei Verstößen drohen Bußgelder ab 168 Euro. Wiederholungstätern kann ein einmonatiges Fahrverbot auferlegt werden. Obwohl Italien kein zentrales Umweltplakettensystem hat, wird kontrolliert – auch bei Fahrzeugen mit ausländischer Zulassung. Diese sind ebenfalls nicht vor Strafen sicher.
Mögliche Ausnahmen gelten regional, etwa für Oldtimer. Eine weitere Option ist das “Move-In”-System, bei dem Fahrzeuge mit GPS ausgerüstet und auf ein jährliches Kilometerkontingent beschränkt werden.
Hintergrund: Luftqualität in der Poebene
Die neuen Vorschriften sind eine Reaktion auf die anhaltend schlechte Luftqualität in der Region Poebene, die regelmäßig die EU-Grenzwerte für Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO₂) überschreitet. Die Maßnahmen sollen Italien helfen, EU-Vorgaben einzuhalten und die öffentliche Gesundheit zu verbessern.