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Quelle: ACEA

Studie: Auf diesen europäischen Straßen wird elektrische Ladeinfrastruktur am dringendsten benötigt

In einer neuen Studie, die das Verhalten von Lkw-Fahrern analysiert hat, wurden vorrangige Standorte für Ladestationen für Elektrolastkraftwagen ermittelt. Die Untersuchung zeigt, dass Großbritannien in den nächsten 5 Jahren fast 300 Einrichtungen mit Ladegeräten ausstatten muss.

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Eine Analyse, die von dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI im Auftrag der European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA) durchgeführt wurde, soll Regierungen und Infrastrukturbetreibern helfen, Prioritäten zu setzen, an welchen Standorten die Ladepunkte für Elektro-Lkw anzubringen sind.

Angesichts der Tatsache, dass Ladestationen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Lastwagen zugeschnitten sind, heute fast überall fehlen, haben wir mit einer großen Herausforderung zu tun. Aus diesem Grund möchten wir Regierungen und Interessengruppen aus der Industrie unterstützen, sodass sie ihre Investitionen dort tätigen, wo sie am dringendsten benötigt werden”, erklärte Martin Lundstedt, Vorsitzender des Commercial Vehicle Board von ACEA und CEO der Volvo Group.

Nach dem Umstieg der Frachtführer auf Elektrofahrzeuge ist eher davon auszugehen, dass sie ihr Fahrverhalten nicht ändern werden. Ziel der ACEA-Studie ist es daher, genau zu bestimmen, wo Lkw-Fahrer heute Halt machen und welche dieser Lkw-Parkplätze am häufigsten genutzt werden.

Das Fraunhofer ISI analysierte die GPS-Koordinaten von rund 400.000 LKW, die europaweit über einen Zeitraum von 12 Monaten im Einsatz waren. Der Fokus lag auf der Dauer der Stopps an den einzelnen Standorten. Die Analyse ergab, dass rund 50 Prozent (78.000) aller Lkw-Stopps auf 10 Prozent der von Lkw am stärksten besuchten Orte in Europa (über 3.000) entfallen.

In Bezug darauf fordert ACEA die nationalen Regierungen auf, dafür zu sorgen, dass diese 10 Prozent der Autohöfe in ihren Ländern bis spätestens 2027 mit geeigneten elektrischen Ladegeräten ausgestattet sind.

Die genauen Standorte aller Autohöfe in 29 europäischen Ländern wurden auf fünf Regionalkarten dargestellt: Mitteleuropa, Nordeuropa, Südosteuropa, Südeuropa und Westeuropa.

Die Karten unterscheiden auch die unterschiedlichen Haltezeiten von Lkw – sogenannte kurze Stopps (unter einer Stunde) und lange Pausen (Parken über Nacht).
Dies ist wichtig, weil die Pausendauer den Ladebedarf bestimmt, wie z. B. die für eine vollständige Aufladung verfügbare Zeit und die erforderliche Leistungsabgabe. Die Karten zeigen auch genau, wo sich die am häufigsten genutzten Autohöfe befinden (hauptsächlich auf Rastplätzen entlang von Autobahnen, Firmengeländen, Logistikzentren und Häfen).

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