Wie die Asfinag mitteilt, läuft derzeit eine europaweite Ausschreibung für 21 Rastplätze, an denen Ladeinfrastruktur für PKW und LKW entstehen soll. Der ausgewählte Konzessionär soll die Rolle des Charge Point Operators (CPO) sowie des Mobility Service Providers (MSP) übernehmen – also Bau, Betrieb und Wartung verantworten. Die Asfinag stellt die erforderlichen Strom- und Netzanschlüsse bereit.
„Die Förderung der emissionsfreien Mobilität ist ein Eckpfeiler unserer Konzernstrategie. Mit der Vergabe an einen Konzessionär setzen wir auf diesem Weg einen weiteren entscheidenden Schritt als nachhaltiger Mobilitätspartner und leisten einen wichtigen Beitrag zur Konjunkturbelebung“, erklärten die Asfinag-Vorstände Hartwig Hufnagl und Herbert Kasser laut Pressemeldung vom 8. September 2025.
Die Standorte sollen bis spätestens 2027 in Betrieb gehen.
Technische Vorgaben: Megawatt-Charging für LKW
Laut Ausschreibungsunterlagen müssen die Rastplätze mindestens acht Schnellladepunkte für PKW umfassen, auch für Fahrzeuge mit Anhänger. Für den Schwerverkehr sind Schnell-Lader mit mindestens einer Vorrichtung für Megawatt-Charging-Systeme (MCS) vorgesehen. Zusätzlich sind Overnight-Charging-Stationen für längere Standzeiten von E-LKW geplant.
Vorgeschrieben sind außerdem Flugdächer mit Photovoltaik-Anlagen, Barrierefreiheit, Beleuchtung sowie zeitgemäße Bezahlmöglichkeiten per Debit- oder Kreditkarte.
Ausbauziele: Ladepunkt alle 25 Kilometer
Die Asfinag will bis 2030 alle 60 Rastplätze in ihrem Netz mit Ladeinfrastruktur ausstatten und investiert dafür mehr als 200 Millionen Euro. Die beteiligten Konzessionäre müssen nach Schätzungen in ähnlicher Höhe investieren.
Das Ziel: Bis 2030 rund 1500 Ladepunkte für PKW und bis 2035 rund 1300 Ladepunkte für LKW. Künftig soll alle 25 Kilometer entlang der österreichischen Autobahnen eine Ladestation verfügbar sein.
Derzeit sind an 44 Raststationen sowie an den beiden Rastplätzen Roggendorf (A1 Westautobahn) und Hausruck (A8 Innkreisautobahn) bereits mehr als 300 Ladepunkte installiert. Damit beträgt der Abstand aktuell im Schnitt etwa 60 Kilometer.
Bedeutung für den europäischen Straßengüterverkehr
Österreichs Investitionen sind nicht nur von nationaler Tragweite: Durch seine geografische Lage ist das Land Transitkorridor für den europäischen Nord-Süd- und Ost-West-Güterverkehr. Insbesondere für internationale Speditionen und Transportunternehmen bietet der geplante Ausbau ein Signal in Richtung Planbarkeit und Versorgungssicherheit.
Mobilitätsminister Peter Hanke betonte in der ORF-Pressestunde: „Ziel ist eine flächendeckende und lückenlose Versorgung auf Autobahnen und Schnellstraßen.“