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Entschädigungen für die Preisabsprache von LKW-Herstellern. Der erste Prozess ist bereits diese Woche

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Am 7. März findet in Deutschland das erste Gerichtsverfahren gegen Konzerne statt, die LKWs produzieren, die 14 Jahre lang illegale Praktiken hinsichtlich der Fahrzeugpreise verübt haben. Mit der Klage kam die Transcoop09-Gruppe vors Gericht, die 23 deutsche Transportunternehmen vereinigt. Transcoop09 erwartet eine Entschädigung für 1,5 Tausend LKWs, die in den Jahren des Kartells gekauft wurden.

Für jedes der 23 Mitglieder der Transcoop09-Gruppe und jedes von ihnen gekauftes Fahrzeugs wurde ein Gutachten eines Wirtschaftsspezialisten für den Wettbewerb vorbereitet – informiert DEKRA, der europäische Marktführer im Bereich der Begutachtungsdienstleistungen.

Die Verluste der Unternehmen sind höher als bisher angenommen, sagte Josef Perisa, Vorstandsmitglied von Transcoop09.

Bereits im Sommer 2016 beschäftigte die Gruppe namhafte auf Kartellrecht spezialisierte Anwälte im Bereich Schadenersatz. Seine Mitglieder erwarten eine bahnbrechende Gerichtsentscheidung, obwohl die Fälle einzelner Beförderer an verschiedenen regionalen Gerichten stattfinden werden, die für den Firmensitz angemessen sind. Der erste von ihnen wird am 7. März stattfinden, der nächste – eine Woche später.

Ich denke, dass das Urteil ein Durchbruch und ein Ausgangspunkt für alle anderen sein wird, betont Perisa.

 

Preisabsprache von LKW-Herstellern

Die Hersteller von MAN-, Volvo / Renault-, Daimler-, Iveco- und DAF-LKWs wurden im Juli 2016 mit einer Rekordstrafe in der Geschichte der Europäischen Union in Höhe von fast 3 Mrd. EUR bestraft. Die Kollusion wird die Konzerne viel mehr kosten – Beförderer aus ganz Europa werden um Entschädigung kämpfen. Schätzungen zufolge können Unternehmen in der gesamten Europäischen Union bis zu 100 Milliarden Euro gewinnen.

Wie die Europäische Kommission herausgefunden hat, legte auch Scania seit 14 Jahren mit fünf anderen Herstellern die Preise für LKWs und die Kosten für neue emissionsreduzierende Technologien fest. Daher verhängte die Europäische Kommission am 27. September 2017 gegen das schwedische Autokonzern eine Geldbuße in Höhe von 880 Mio. EUR wegen Kollusion.

Fot. Mercedes Benz

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