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Erster LKW-Kartell-Prozess in München gestartet

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Vor dem Landgericht in München wurde gestern ein erstes Verfahren wegen Schadensersatzklage gegen LKW-Hersteller eingeleitet, die 1997-2011 ein Kartell mit anderen Konzernen gebildet hatten. Die Kläger sind eine Spedition und deren Tochterfirma  in Berlin sowie der Münchner Rechtsanwalt Peter Gauweiler.

Die Spedition fordert eine Entschädigung, weil, wie sie behauptet, ihr mehrere hundert Lastwagen zu überhöhten Preisen verkauft wurden. Die LKW-Hersteller MAN und Iveco Magirus weisen diese Vorwürfe als unbegründet zurück.

Der größte Prozess steht jedoch nächstes Jahr an: eine Klage hat der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) in München eingereicht – und zwar stellvertretend für 3.200 Speditions- und Transportunternehmen mit 85.000. Lastwagen. BGL schätzt den durch das Kartell entstandenen Schaden auf über 500 Millionen Euro.

EU verhängt Strafen

Die Hersteller von MAN-, Volvo / Renault-, Daimler-, Iveco- und DAF-Trucks  wurden bereits  im Juli 2016 mit einer rekordbrechenden Geldstrafe in Höhe von fast 3 Mrd. Euro bestraft.  Am 27. September 2017 wurde auch der schwedischen Automobilhersteller Scania  wegen der Beteiligung am Kartell mit einer Geldstrafe in Höhe von  880 Millionen Euro bestraft. Wie die Europäische Kommission festgestellt hatte, hat der schwedische Hersteller mit fünf bereits 2016 bestraften Herstellern 14 Jahre lang die Bruttolistenpreise koordiniert und die Kosten für die Emissionssenkungstechnologien an Kunden weitergegeben.

Foto: Trans.INFO

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