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EU will zweite Generation von intelligenten Tachos einführen

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Der Rat der Europäischen Union fordert, dass alle Frachtführer, die im internationalen Verkehr tätig sind, dazu verpflichtet werden, ihre Fahrzeuge ab Mitte 2024 mit intelligenten Tachographen der zweiten Generation auszustatten. Zu den Funktionalitäten ist momentan nur wenig bekannt, es ist aber jetzt schon klar, dass die neuen Geräte eine große Herausforderung für die Gesetzgeber sein werden.

Intelligente Fahrtenschreiber sind die Zukunft des Verkehrs in der EU. Ihre erste Version wird ab dem 15. Juni dieses Jahres in alle neuen Fahrzeuge Pflicht sein, die Transportleistungen realisieren. Es stellt sich jedoch heraus, dass dies nur der Anfang ist. Die Regierungen der Mitgliedsstaaten möchten, dass die Transportunternehmen fünf Jahre später noch modernere Geräte installieren.

Benachrichtigung über den Grenzübertritt

In erster Linie sollen intelligente Tachographen der zweiten Generation den Moment der Grenzüberschreitung erfassen.

Diese Funktionalität soll dabei behilflich sein, den Zeitpunkt zu definieren, ab dem ein Fahrer beispielsweise den Vorschriften eines anderen Landes unterliegt. Man kann jetzt schon mit großer Gewissheit davon ausgehen, dass diese Daten automatisch gespeichert werden, so die polnische Hauptinspektion für Straßenverkehr (GITD).

Wie man unschwer erkennen kann,  geht die zweite Generation der  intelligenten Tachographen bei der Datenerfassung noch einen Schritt weiter als die erste, die nur  GPS-Koordinaten erfasste zu Arbeitsbeginn und Arbeitsende Fahrers sowie alle drei Stunden während der Fahrt.  GITD betont, dass all diese Lösungen den Manipulationen am Digi-Tacho entgegenwirken und die Arbeit des Fahrers in anderen Ländern besser überwachen sollen.

Erfassung des Moments des Be- und Entladens

Dies ist jedoch nicht alles. Intelligente Fahrtenschreiber der zweiten Generation sollen auch den Zeitpunkt und den Ort des Be- und Entladens erfassen.

Derzeit ist nicht bekannt, ob diese Funktion automatisiert sein wird. Es ist wahrscheinlicher, dass eine solche Funktionalität Handlungen seitens des Fahrers erfordern wird. Der ganze Prozess könnte ähnlich wie im Fall eine Fährefahrt gehändelt werden, so GITD.

Derzeit suchen Experten der Europäischen Kommission nach Lösungen, die eine Automatisierung dieser Funktion jedoch ermöglichen würden.

Ein Vorschlag ist die Verwendung von Achslastsensoren, die den Zeitpunkt des Beladens oder Entladens des Fahrzeugs definieren würden. Paralell dazu könnte dann auf der Karte, die im Tacho integriert ist, der Ort dieser Aktivitäten angezeigt werden, sagt Piotr Żółta von der Firma INELO.

Frachtführer aufgepasst!

2024 wären für Fahrzeuge intelligente Tachographen der zweiten Generation Pflicht, obwohl Experten schätzen, dass sie bereits viel früher, schon in etwa drei Jahren fertig sein könnten.  Momentan ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, die Arbeiten am Mobilitätspaket abzuschließen, das relevante Regelungen in Bezug auf die  Arbeitszeit und die Vergütung der Fahrer enthält.

Experten sind sich einig, dass der Kampf gegen Manipulation am Tacho Sinn macht und mit dem Einsatz  technologisch fortgeschrittener Geräte einfacher sein soll. Sie warnen jedoch, dass selbst auf ehrliche Frachtführer etwas zukommt – und zwar sind es die Kosten.

Experten betonen, dass der Austausch des Fahrtenschreibers nicht gerade billig sein wird. Ein solches Gerät kann zwischen 500 und 1000 Euro kosten. Zum Trost kann hinzugefügt werden, dass Hersteller dieser Geräte zusammen mit Politikern die Möglichkeit in Betracht ziehen, neue Systemupdates in intelligente Tachographen einzuführen, damit nicht alle paar Jahre ein neues Gerät gekauft werden muss.

Foto: Pixabay/Robfoto

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