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Fahrer aus Drittstaaten sollen Deutschland unter die Arme greifen

Nun verfolgt jeder, was derzeit in Großbritannien im Transportsektor passiert. Es gibt kaum eine Branche, die mittlerweile dort nicht klagt. Der BGL warnt vor demselben Versorgungskollaps auch in Deutschland, denn bereits jetzt stehen Fahrzeuge still.

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In England bleiben die Supermarktregale leer, Bauern kippen die Milch weg, da niemand diese abholt und bei IKEA fehlen Matratzen usw. . Dieses Problem könnte auch Deutschland ereilen, wenn wir es nicht beheben werden. Denn bereits jetzt fehlten zwischen 60.000 und 80.000 Fernfahrer, so der BGL-Vorstandssprecher Prof. Engelhardt – Tendenz steigend.

Fahrzeuge stehen, da Fahrer fehlen

Viele haben die Vorhersagen, was in Großbritannien passieren wird nicht geglaubt, doch es ist bereits eingetreten.

Unsere Unternehmen müssen bereits Aufträge ablehnen, es stehen Lkw still, weil die Fahrer fehlen“, so Prof. Engelhardt.

Er hoffe auf die Unterstützung der Politik und traf sich zum Politiktalk mit Andreas Scheuer. Dieser wünsche sich, dass in Deutschland stärker über den Fahrermangel berichtet werde.

Im Gespräch mit Prof. Engelhardt, warnte Scheuer, dass wenn es in die falsche Richtung läuft, so hänge die deutsche und europäische Wirtschaft auch dran. Die Politik habe das akute Problem auf dem Schirm und man müsse Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen, die attraktiv sind, so der Bundesminister. Die Politik werde dem Gewerbe helfen unter anderem bei Weiterbildung, Qualifizierung und Anwerbung. Gemeinsam müsse man dafür sorgen, um viele junge Menschen für den Beruf zu begeistern, ergänzte Andreas Scheuer.

Einsatz von Fahrern aus Drittstaaten

Auf der BGL Mitgliederversammlung im Austausch mit den Verkehrsexperten der Parteien zeigte sich, dass der Einsatz von Fahrern aus Drittstaaten in Deutschland vorteilhaft wäre. Bernd Reuther, Leiter AG Verkehr der FDP-Fraktion und Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion B90/Die Grünen befürworten diesen Vorschlag.

Alois Rainer, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, sagte dass es keine Patentlösung für den Fahrermangel gäbe. Aber er ist dafür, dass man den Fahrer eine einfachere Fahrerlaubnis ermöglichen sollte. Auch Förderprogramme wären nötig. Bei der Ausbildung von Fahrern aus Drittstaaten sollte diese seiner Meinung nach in Deutschland absolviert werden. Auch SPD-Verkehrsexpertin Kirsten Lühmann ist derselben Meinung und meine, dass es klare Voraussetzungen geben sollte.

„Ich fände es nicht gut, wenn wir den Fahrer in der Ukraine ausbilden und hier fahren lassen“, warnte sie.

Es sei krachend gescheitert bei anderen Berufszweigen. Daher empfehle sie, die angehenden Fahrer aus den Nicht-EU-Staaten in Deutschland ausbilden zu lassen.

Es gibt viele Aspekte, die zu verbessern sind, um junge Leute für den Beruf zu begeistern. Angefangen beim gesellschaftliche Ansehen, über Parkplatzmangel bis hin zur Vergütung.

In Sachen Politik setzt sich der BGL für Fahrer und das Gewerbe mit starker Stimme ein und gestaltet verkehrspolitische Entscheidungen mit.

 

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