TransInfo

Gemischte Reaktionen auf die Lockerung der Lenkzeiten

Lesezeit 2 Min.

Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) hat die jüngste Lockerung der Lenkzeiten in Großbritannien kritisiert . „Die Regelung erhöht den Druck auf die Fahrer“, sagte Vorstandssprecher Dirk Engelhardt Anfang dieser Woche der Deutschen Presse-Agentur.

Dirk Engelhardt äußerte sich gegenüber der dpa zu den  Folgen des Brexits für Transportunternehmen. Im Gespräch betonte er, dass viele deutsche Spediteure seit dem Brexit wegen der Zollvorgaben auf das Geschäft mit Großbritannien verzichten.

Die komplexen Neuregelungen machen Großbritannien besonders als „Gelegenheitsziel” unattraktiv, wird Engelhardt  zitiert. Um einen schnellen und freien Warenverkehr zwischen Großbritannien und EU-Staaten zu ermöglichen,  plädiert er deshalb für die Entstehung von „Green Lanes“ für den Güterverkehr.

Bei der Aufzählung der Probleme der Speditionen nach dem Brexit kritisierte Engelhardt vor allem die jüngste Maßnahme der britischen Regierung, nämlich die Lockerung der Lenkzeiten. Während die Lockerungen darauf abzielen, die Versorgungsprobleme der Supermärkte zu minimieren, wird laut dem Vorstandssprecher damit nur der Druck auf die Autofahrer erhöht.

Derzeit sind in Großbritannien bis zu zu 100.000 Fahrerstellen unbesetzt, was auf die Corona-Pandemie, den Brexit und die Unattraktivität des Berufs zurückgeführen ist.

Während die einen Kritik an den neuen Sonderregelungen ausüben,  äußern andere Begeisterung. Laut dem Branchenverband Federation of Wholesale Distributors haben die neuen Maßnahmen das Land vor einem erneutem Lockdown bewahrt.

In einer letzte Woche veröffentlichten Pressemitteilung kommentierte James Bielby, Chief Executive des Verbands „Das ist genau das, was Lebensmittelhändler brauchen – eine sofortige und offensichtliche Lösung für einen katastrophalen Ausfall der Lieferkette.“

Die Kommentare werden wahrscheinlich diejenigen Fahrer wütend machen, die länger arbeiten müssen, um die vom Gastgewerbe benötigten Waren zu transportieren.

Bielby fügte hinzu, dass der Schritt der Regierung dazu beitragen wird, Lieferkettenprobleme nicht nur vor dem Tag der Freiheit zu vermeiden, sondern sogar auch Engpässe in den Geschäften vor Weihnachten zu verhindern.

Zusammenarbeit: Greg Gowans, Natalia Jakubowska

Foto: David Dixon/ Wikimedia

Tags