Laut Beobachtungen internationaler GNSS-Monitoring-Dienste treten die größten Signalstörungen derzeit in Nord- und Zentralpolen, den baltischen Staaten sowie in Skandinavien auf, meldet das Unternehmen Euro-Tach.
Experten führen die Ausfälle auf verschiedene Ursachen zurück: erhöhte Sonnenaktivität, laufende NATO-Manöver und den Einsatz russischer elektronischer Kampfsysteme in der Ostsee-Region und im Kaliningrader Gebiet.
Gefahr für Tachographen und Telematik
Wir verzeichnen eine zunehmende Zahl von Meldungen über unterbrochene GNSS-Positionsdaten im Tachographen“, berichtet Michał Cieślak, CMO von Euro-Tach und Experte für Tachographen und Telematik. „Am vergangenen Freitag hingen sich vielerorts die Positionsanzeige-Systeme auf, was die lückenlose Aufzeichnung der Fahreraktivitäten gefährdet. In militärisch sensiblen Gebieten sind derartige Störungen nicht ungewöhnlich. Entscheidend ist, dass Fahrer bei Kontrollen nicht für diese externen Ausfälle belangt werden.“
Empfohlene Maßnahmen bei GNSS-Fehlern
Euro-Tach empfiehlt folgenden Ablauf, um Störungen nachzuweisen und rechtliche Nachteile zu vermeiden:
- Sofort-Druck erstellen: Beim ersten Anzeichen eines GNSS-Fehlers umgehend einen Ausdruck aus dem Tachographen anfertigen.
- Störungsursache dokumentieren: Auf dem Ausdruck vermerken, z. B.: „Kein GNSS-Signal – vermutete lokale Störung“.
- Ausdruck aufbewahren: Den Beleg als Nachweis für eine nicht fahrerbedingte Störung bereithalten – wichtig bei Verkehrskontrollen.
- Externe GNSS-Antenne einsetzen: Gemäß Tachographen-Homologation eine externe Antenne an Windschutzscheibe oder Dach installieren, um Signalqualität zu verbessern.
- Technischen Dienst informieren: Hält die Störung an, sollte der technische Service die Installation und Telematikkonfiguration prüfen, um Kompatibilität mit dem Tachographen sicherzustellen.
