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Hersteller von Motorenölen hat einen Zusatz für AdBlue® entwickelt, der ein wesentliches Problem löst

Das Ulmer Unternehmen Liqui Moly, das auf die Herstellung von Additiven, Schmierstoffen und Motorenölen spezialisiert ist, hat kürzlich ein neues Produkt auf den Markt gebracht, das ein häufiges Problem mit AdBlue®-Zusatz löst. Das Additiv schützt das SCR-System vor Schäden.

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Die Probleme mit dem Abgasnachbehandlungssystem (SCR) sind den meisten Spediteuren bekannt. Wer neuere Diesel-LKW in seinem Fuhrpark hat, muss zusätzlich zum Diesel auch AdBlue® tanken, um die in Europa geltenden Normen für Stickoxidemissionen einhalten zu können. Bei SCR werden die beim Verbrennungsprozess im Dieselmotor entstehenden Stickoxide im Katalysator in elementaren Stickstoff und Wasser umgewandelt. Leider ist dieses System nicht fehlerfrei, da der im AdBlue® enthaltene Harnstoff oft auskristallisiert.

In Leitungen oder in Dosierventilen bilden sich Harnstoffkristalle. Das geschieht, wenn das Wasser in den Leitungen verdunstet oder verdampft“, erklärt David Kaiser, der Entwicklungsleiter bei Liqui Moly.

Im Extremfall führt das zu einer Verstopfung im AdBlue®-System. Dies wiederum kann zu Beschädigungen der Pumpe und Einspritzdüsen führen oder zu einer Fehlermeldung in der Motorsteuerung.

Der Hersteller behauptet, eine Lösung für dieses Problem gefunden zu haben.

Über einen separaten Tank wird das Reduktionsmittel AdBlue®, auch als Diesel Exhaust Fluid (DEF) bezeichnet, entsprechend dosiert in den heißen Abgastrakt eingespritzt. Das im Additiv enthaltene Tensid verringert die Oberflächenspannung im AdBlue®. Es verhindert, dass Tropfen entstehen. So bilden sich keine störenden Kristalle und Ablagerungen an der Einspritzdüse können verhindert werden“, sagt David Kaiser.

Laut Kaiser senkt das Additiv die Temperatur, um den sogenannten Leidenfrosteffekt zu erzeugen. „Dieser Effekt begünstigt die rückstandsfreie Zersetzung der AdBlue® Lösung. Durch den Leidenfrosteffekt wird das Entstehen eines Flüssigkeitsfilms auf der Auspuffoberfläche reduziert“, so David Kaiser weiter.


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Ein weiterer Schwachpunkt des SCR-Systems ist die Kälteempfindlichkeit der wässrigen Lösung. Um das System vor dem Einfrieren zu schützen, verwenden die Fahrzeughersteller Heizungen. Allerdings werden diese nur aktiviert, wenn der Motor gestartet wird.

Ab -11,5 °C gefriert AdBlue®. Mit unserem Zusatz kann man den Gefrierpunkt auf ungefähr -16 °C senken“, so David Kaiser.

Der Zusatz ist für alle SCR-Systeme geeignet, die mit 32,5 Prozent Harnstofflösung (AdBlue®, DEF) betrieben werden.

 

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