Containerumschlag am HHLA Container Terminal Burchardkai in Hamburg (Foto: HHLA/Martin Elsen)

HHLA legt bei Umsatz und Ergebnis zu, korrigiert aber EBIT-Ziel

Lesezeit 4 Min.

Trotz eines schwierigen globalen Marktumfelds legt die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) in den ersten neun Monaten 2025 deutlich zu. Gleichzeitig senkt das Unternehmen seine Jahresprognose.

Die HHLA hat zwischen Januar und September 2025 spürbar zugelegt. Laut Unternehmensmitteilung stiegen die Konzernumsatzerlöse um 12,5 Prozent auf 1.331,4 Mio. Euro, während das operative Betriebsergebnis (EBIT) um 25,7 Prozent auf 117,1 Mio. Euro zulegte. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 8,8 Prozent (Vorjahr: 7,9 Prozent).

Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter erhöhte sich auf 34,9 Mio. Euro, nach 23,1 Mio. Euro im Vorjahr.

Vorstandschef Jeroen Eijsink bewertet die Entwicklung positiv:

„Die HHLA hat sich in den vergangenen Monaten unter herausfordernden Bedingungen positiv entwickelt. Die Umschlag- und Transportmenge konnten wir steigern, was sich auch in der Umsatz- und Ergebnisentwicklung widerspiegelt.“

Man werde weiter daran arbeiten, die HHLA „zukunftsfähig aufzustellen“ und Wachstum sowie Partnerschaften auszubauen.

Containerumschlag wächst um 6,7 Prozent

Im Segment Container verzeichnete die HHLA ein deutliches Mengenwachstum. Der wasserseitige Umschlag an den Terminals in Hamburg und im Ausland stieg um 6,7 Prozent auf 4.798 Tsd. TEU (Vorjahr: 4.496 Tsd. TEU).

Davon entfielen:

  • 4.548 Tsd. TEU auf die Hamburger Terminals (+6,0 %),
  • 250 Tsd. TEU auf internationale Standorte (+23,1 %).

Laut Mitteilung stiegen die Volumina insbesondere in den Fahrtgebieten Fernost (insbesondere China), Südamerika und Afrika. Rückgänge gab es dagegen im Fahrtgebiet Nordamerika und im Mittleren Osten.

Zudem nennt die HHLA einen deutlichen Mengenzuwachs bei Zubringerverkehren (Feeder), vor allem mit Finnland, Polen und deutschen Häfen. Rückläufig waren dagegen die Volumina aus Estland und Lettland. Die Feederquote lag bei 19,6 Prozent (Vorjahr: 19,0 Prozent).

Maßgeblich beeinflusst wurde die Entwicklung durch Routenverlagerungen infolge des militärischen Konflikts im Roten Meer, heißt es in der Mitteilung.

Intermodal: Bahntransporte steigen zweistellig

Das Segment Intermodal bleibt ein Treiber des Konzerns. Der Containertransport erhöhte sich um 13,6 Prozent auf 1.501 Tsd. TEU.

Davon entfielen:

  • 1.300 Tsd. TEU auf die Schiene (+13,7 %),
  • 201 Tsd. TEU auf die Straße (+13,2 %).

Das Umsatzwachstum fiel mit +15,8 Prozent auf 604,1 Mio. Euro überproportional aus. Die HHLA begründet dies u. a. mit erforderlichen Preisanpassungen.

Das EBIT des Segments stieg um 21,5 Prozent auf 76,2 Mio. Euro, die EBIT-Marge verbesserte sich auf 12,6 Prozent (Vorjahr: 12,0 Prozent). Belastend wirkten laut Mitteilung Baustellen auf wichtigen Strecken und die hohe Auslastung der norddeutschen Seehäfen.

Immobiliengeschäft stabil, aber mit geringerem Ergebnis

Die HHLA-Immobilien in der Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal blieben laut Unternehmen weiter nahezu voll vermietet. Die Umsätze stiegen leicht um 1,5 Prozent auf 34,8 Mio. Euro.

Das Segment-EBIT sank jedoch deutlich um 16,9 Prozent auf 9,5 Mio. Euro, bedingt durch hohe Einmalaufwendungen, die nicht durch geringere Instandhaltungskosten und höhere Mieterträge ausgeglichen werden konnten.

Teilkonzern Hafenlogistik: Starkes operatives Wachstum

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik steigerte die Umsatzerlöse um 12,8 Prozent auf 1.303,5 Mio. Euro. Das EBIT legte um 31,7 Prozent auf 107,4 Mio. Euro zu. Die EBIT-Marge erreichte 8,2 Prozent (Vorjahr: 7,1 Prozent).

Das Ergebnis je Aktie beträgt laut Mitteilung 0,41 Euro (Vorjahr: 0,22 Euro).

Jahresprognose nach unten angepasst

Trotz der durchweg soliden Entwicklung hat die HHLA ihre Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Der Vorstand begründet dies mit:

  • gestiegenen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten, insbesondere durch die US-Handelspolitik,
  • anhaltenden Störungen globaler Lieferketten,
  • umfangreichen Automatisierungsmaßnahmen an den Hamburger Anlagen.

Laut der Ende Oktober veröffentlichten Kapitalmarktmitteilung wird für 2025 nun erwartet:

  • Containerumschlag: deutlicher Anstieg (zuvor: starker Anstieg)
  • Containertransport: weiterhin starker Anstieg
  • Konzernumsatz: unverändert starker Anstieg
  • EBIT (Konzern): jetzt 160–175 Mio. Euro (zuvor: 195–215 Mio. Euro)
  • EBIT (Hafenlogistik): 145–160 Mio. Euro (zuvor: 180–200 Mio. Euro)
  • EBIT (Immobilien): starker Rückgang erwartet

 

Tags: