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IHS Markit PMI: Wirtschaft der Eurozone wächst mit der höchsten Rate seit 15 Jahren

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Die Wirtschaft in der Eurozone wuchs im Juni, laut dem aktuellsten IHS Markit Flash Eurozone PMI, mit der schnellsten Rate seit 15 Jahren.

Der Wachstumsschub kommt wenig überraschend, da die Volkswirtschaften die Beschränkungen bezüglich des Coronavirus lockern und die Fortschritte bei den Impfprogrammen das Vertrauen stärken.

Laut IHS Markit stiegen die Preise für Waren und Dienstleistungen in einem noch nie verzeichneten Ausmaß, da die Nachfrage weiterhin das Angebot überstieg. Obwohl die Unternehmen so viel zusätzliches Personal einstellten wie seit fast drei Jahren nicht mehr, kam es im Juni zu einem Rekordanstieg bei den Arbeitsrückständen, einer weiteren rekordverdächtigen Verlängerung der Lieferketten und einer zunehmenden Erschöpfung der Lagerbestände.

Weitere wichtige Beobachtungen von IHS Markit sind die folgenden:

  • Der IHS Markit Eurozone Composite PMI® stieg von 57,1 im Mai auf 59,2 im Juni und damit auf den höchsten Wert seit Juni 2006
  • Das Wachstum der Auftragseingänge beschleunigte sich ebenfalls auf die höchste Rate seit Juni 2006
  • Das Geschäftsvertrauen stieg auf den höchsten Stand, seit 2012 erstmals Stimmungsdaten für die Zukunft verfügbar waren
  • Das verarbeitende Gewerbe verzeichnete den zwölften Monat in Folge ein Produktionswachstum
  • Im Dienstleistungssektor beschleunigte sich das Wachstum der Geschäftsaktivitäten auf ein Tempo, das seit Juli 2007 nicht mehr erreicht wurde
  • Der erneute Nachfrageschub und die sich aufhellenden Aussichten veranlassten die Unternehmen den fünften Monat in Folge, zusätzliches Personal einzustellen
  • Die Hersteller meldeten eine Verlängerung der Lieferketten, die nur geringfügig weniger ausgeprägt war als der 24-Jahres-Rekord der Umfrage im Mai
  • Die durchschnittlichen Inputpreise stiegen so stark wie bisher nur einmal in der 23-jährigen Umfragegeschichte (im September 2000)

Chris Williamson, Chief Business Economist bei IHS Markit, kommentiert die Flash-PMI-Daten wie folgt:

„Die Wirtschaft in der Eurozone boomt so schnell wie seit 15 Jahren nicht mehr. Unternehmen berichten von einer steigenden Nachfrage, wobei der Aufschwung zunehmend breiter wird und sich von der verarbeitenden Industrie auf weitere Dienstleistungssektoren ausweitet, insbesondere auf konsumnahe Unternehmen.”

„Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus wurden auf den niedrigsten Stand seit September letzten Jahres gelockert und sollen im Juli weiter auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie gesenkt werden. Auch die Impfprogramme machen beeindruckende Fortschritte. Dies hat nicht nur eine größere Aktivität insbesondere im Dienstleistungssektor ermöglicht. Die sich aufhellende Aussicht, dass das Leben zunehmend zur Normalität zurückkehrt, hat auch das Vertrauen auf ein Allzeithoch getrieben, größere Ausgaben angekurbelt und Neueinstellungen gefördert.”

„Die Daten bilden die Grundlage für ein beeindruckendes BIP-Wachstum im zweiten Quartal, auf die ein noch stärkeres Wachstum im dritten Quartal folgen wird.“

Foto: pixabay / Hans

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