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Quelle: trans.iNFO / Bartosz Wawryszuk

Kabotage innerhalb der EU ging im Vergleich zum Vorjahr um fast 9 Prozent zurück

Nach Angaben des statistischen Dienstes der Europäischen Union (Eurostat) blieb der gesamte Straßengüterverkehr in der EU im Jahr 2022 auf dem gleichen Niveau wie 2021 (1 920 Milliarden Tonnenkilometer).

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Aus den Zahlen geht hervor, dass der grenzüberschreitende Verkehr insgesamt zwar leicht zugenommen hat, die Kabotagebeförderung jedoch um 8,9 Prozent zurückgegangen ist.

Nach einigen Schwankungen im ersten und zweiten Quartal 2020 aufgrund von COVID-bedingten Beschränkungen erholte sich der Straßengüterverkehr in den Jahren 2021 und 2022 nicht nur sondern verzeichnete auch einen Anstieg gegenüber den Jahren vor 2020. Der gesamte EU-Güterkraftverkehr verzeichnete im ersten Quartal 2022 eine höhere Leistung als im gleichen Quartal des Vorjahres (+2,6 Prozent) und leichte Rückgänge in den folgenden drei Quartalen (-0,6 Prozent, -0,5 Prozent bzw. -1,6 Prozent), so dass der gesamte Verkehr auf dem gleichen Niveau wie 2021 liegt”, so Eurostat.

Quelle: eurostat

Bei den Gütern dominieren im Jahr 2022 weiterhin „Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren” mit 317 Mrd. Tonnenkilometern (16,6 Prozent der gesamten Tonnenkilometer) den Straßengüterverkehr. Zusammen mit den Gütern der Kategorie „landwirtschaftliche Erzeugnisse” machen diese zusammen mehr als ein Viertel des gesamten Straßengüterverkehrs in Tonnenkilometern aus.


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Im Hinblick auf die Art der in den Jahren 2021 und 2022 in unterschiedlichem Umfang beförderten Güter wurden bemerkenswerte Zuwächse bei den geleisteten Tonnenkilometern für „Geräte und Material für die Güterbeförderung” (+7,4 Prozent) und „Post, Pakete” (+4,7 Prozent) verzeichnet.

Rückgänge wurden dagegen für „Möbel” (-6,2 Prozent), „Chemikalien, chemische Erzeugnisse und Kunstfasern” (-6, Prozent) und „Holz, Waren aus Holz und Kork” (-5,3 Prozent) verzeichnet.

Quelle: eurostat

Bemerkenswert ist, dass der Kabotageverkehr im vergangenen Jahr um fast 9 Prozent zurückgegangen ist:

Eine Analyse nach Beförderungsart zeigt, dass die grenzüberschreitende Beförderungsleistung (in tkm) im Jahr 2022 gegenüber 2021 um 1,0 Prozent gestiegen ist und ein Viertel (25,4 Prozent) des gesamten Straßengüterverkehrs in der EU ausmacht. Seit 2021 ist bei dieser Verkehrsart ein starker Anstieg gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen. Die anderen drei Verkehrsarten, Kabotageverkehr (-8,9 Prozent), innerstaatlicher Verkehr und grenzüberschreitender Verkehr (beide -0,1 Prozent), verzeichneten 2022 alle einen Leistungsrückgang”, so eurostat.

Ausschlaggebend für das vergangene Jahr waren natürlich der Angriff Russlands auf die Ukraine, der sich auf die Zahl der LKW-Fahrer auswirkte, und die gestiegenen Kraftstoffpreise. Darüber hinaus könnten sich auch die neuen Bestimmungen des Mobilitätspakets, insbesondere die Vorschriften zur Rückkehrpflicht, ausgewirkt haben.

Ferner veröffentlichte Eurostat eine Tabelle, aus der hervorgeht, inwieweit die Schweiz, Norwegen und das Vereinigte Königreich wichtige Handelspartner sind.

Die drei wichtigsten Warenströme, gemessen an den beförderten Tonnen, verliefen zwischen der Schweiz und Deutschland (17,6 Prozent der gesamten EU/Extra-EU-Tonnage im Straßenverkehr), gefolgt von den Verkehren zwischen Norwegen und Schweden (11,4 Prozent) und den Verkehren zwischen der Schweiz und Frankreich (7,3 Prozent).

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