autor: WH_Pics

LKW-Demo in Berlin: Transportunternehmen protestieren gegen explodierende LNG Preise

Vielen Transportunternehmen die Vorreiter einer politisch gewollten Energiewende sein wollten, stellten einen Teil ihrer Flotte auf Flüssig-Erdgas (LNG) um. Heute fürchten viele Spediteure, wegen der explodierenden LNG Preise die Pleite und streiken in kürze auf Berlins Straßen.

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Die vier Euro Grenze bei LNG ist bereits überschritten und viele Transportunternehmen, die ihre Flotte auf LNG umgerüstet hatten, um Vorreiter einer politisch gewollten Energiewende zu sein, stehen nun vor einer Pleitewelle und fühlen sich mit dem Problem allein gelassen, da die Spediteure beim Steuerrabatt leer ausgegangen sind. „Wir profitieren nicht von den Entlastungen“, poltern Unternehmer, da der Tankrabatt nur für Diesel-LKW gilt.

Stellungnahme vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.:

Die mittelständischen Transport- und Logistikunternehmen, die als Klimapioniere auf LNG-LKW gesetzt haben, stehen aktuell verzweifelt vor den Trümmern ihrer Existenz. Sie können die massiven Preissteigerungen nicht an die Auftraggeber weitergeben und die LNG-Lkw damit nicht mehr wirtschaftlich einsetzen. Es schmerzt uns zu sehen, wie die Politik und allen voran der Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck diese Mittelständler, die staatlichen Anreizen bei der Investition in LNG-Antriebe gefolgt sind, jetzt im Regen stehen lässt. Das Versprechen des Bundeskanzlers „You´ll never walk alone“ gilt für den Mittelstand offenbar nicht.“ – teilte Jens Pawlowski Leiter BGL-Hauptstadtrepräsentanz auf Anfrage der trans.iNFO Redaktion mit.

Es ist nachvollziehbar, dass Transportunternehmen, die vor einigen Jahren viel Geld in die Umrüstung ihrer Fahrzeuge auf LNG investierten, jetzt auf Hilfe hoffen. Manche Unternehmen haben sogar einen Teil ihrer Fahrzeuge still gelegt, weil sie zum Geschäft zuzahlen müssten. Daher der Plan einer Streik-Aktion, die bereits offiziell angemeldet wurde und für diesen Freitag geplant ist.

Die LKW-Demo findet am Freitag, 12. August, ab 14.30 Uhr statt. Es werden LKW-Sternfahrten geplant insgesamt vier Protestrouten sollen durch Berlin mit Schritttempo zwei bis drei km/h.

  • Erste Strecke: Beginn Märkische Allee / Alt-Friedrichsfelde und führt über das Brandenburger Tor zum Theodor-Heuss-Platz.
  • Zweite Strecke: Beginn Flatowallee / Jesse-Owens-Allee und führt über das Brandenburger Tor bis Märkische Allee / Alt-Friedrichsfelde.
  • Dritte Strecke: Beginn Kurt-Schumacher-Damm und führt über das Brandenburger Tor bis Nahmitzer Damm.
  • Vierte Strecke: Beginn Nahmitzer Damm 26 und führt zur Siegessäule und endet Kurt-Schumacher-Damm.

Den genauen Verlauf der geplanten Routen kann man bei der Berliner Polizei einsehen << HIER>> (Stand 04.08.22).

Die Informationen zur Protestfahrt werden hauptsächlich zwischen Spediteuren weitergegeben, die LNG-LKW besitzen und von dem Preisanstieg direkt betroffen sind. Aber auch Diesel-LKW sind herzlich willkommen, da grundsätzlich alle in einem Boot sitzen, schreiben die Betroffenen in den sozialen Medien.

LNG LKW Protest

Wer noch teilnehmen möchte solle sich bitte per Email an info@team-schindler.com melden, heißt es im Kommentar in den oben genannten Aufruf.

Zusammenarbeit: Agnieszka Kulikowska – Wielgus

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Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Transport und Logistik

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