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LKW-Fahrer Demos gehen europaweit weiter. In Deutschland drohen Strafverfahren

LKW-Fahrer Proteste gehen europaweit weiter. Es wird derzeit in Italien, Spanien, Portugal und Deutschland gestreikt. Die Polizei NRW warnt, dass mutmaßliche Protestaktionen, wie die Blockaden auf Autobahnen lebensgefährlich sind und mit einer Strafanzeige geahndet werden.

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Verkehr auf einer Autobahn abzubremsen, ist lebensgefährlich und es werden Strafverfahren eingeleitet, warnt die Polizei NRW. Bei einer mutmaßlichen Protestaktion der LKW-Fahrer auf der A2 vergangene Woche sind im Rückstau drei Verkehrsunfälle entstanden. Gegen die Verantwortlichen werden Strafverfahren eingeleitet. So sehr man auch die Hintergründe der Aktion verstehen kann, sind Autobahnen nicht für Protestationen geeignet.

Empört sind wir alle wegen der steigenden Dieselpreise. Viele wolle die jetzige Lage nicht einfach so hinnehmen und starten ab heute – 21. März 2022 – einen stillen Protest, die „Schnecken-Tempo-Woche“. Als Solidarität können sich alle dieser friedlichen Aktion des Bundesverbands Logistik & Verkehr BLV-pro e.V. anschließen, indem die Beteiligten mit Warnweste am Außenspiegel fahren. „Alle Räder stehen still, wenn die Logistik es so will“, lautet das Motto des Verbands und erklärt:

Unsere Fahrzeuge werden mit 50 km/h über die Straßen und mit Tempo 60 hm/h über die Autobahnen schleichen – selbstverständlich der Verkehrssituation angepasst und ohne Fremdgefährdung. Und es werden viele „mit-schleichen“; der LKW-Fahrer mit seinem LKW, der Bauer mit seinem Traktor, Taxen, Busse, Bürger, etc. Alle zu erkennen am gemeinsamen Symbol unseres friedlichen Protestes – einer gelben Warnweste, die außen am Fahrzeug befestigt ist.

Der Berufskraftfahrer Jörg Schwerdfeger zeigt es vor:

In Italien geht der Streik weiter!

„Wir protestieren auch für EUCH”, heißt es im Post auf Facebook eines italienischen Influencer. Die Lastkraftwagenfahrer protestieren am Hafen in Cagliari auf Sardinen seit letzter Woche.

Menschen helfen und versorgen die demonstrierenden Lastwagenfahrer mit warmen Speisen und Getränken. Ob Kälte oder Regen, die LKW-Fahrer sind stark und demonstrieren vereint am Hafen von Cagliari auf Sardinien.

Aggressiver Streik in Spanien

Vor einer Woche begannen die Proteste der Fahrer und Transportunternehmen in Spanien. Wegen des Streiks wurde unter anderem die Versorgung mit Rohstoffen für die Milchproduktion unterbrochen. Doch es wird auch stark die Versorgung mit weiteren verderblichen Produkten beeinträchtigt. Der Verband der Molkereiindustrie (Fenil) wies darauf hin, dass „der größte Teil der spanischen Milchindustrie“ seine Aktivitäten aufgrund des ausgerufenen Streiks landesweit einstellen werde und appelliert an die Regierung, in dieser Angelegenheit zu handeln. Auch der spanische Verband der Lebensmittel- und Getränkeindustrie (Fiab), der mehr als 30.000 Unternehmen des Sektors vertritt, hat die Regierung aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen. Der Streik wurde von einer Plattform der Warentransporteure aufgerufen, die nur einen kleinen Teil des Transportwesens in Spanien vertritt. Medienberichten zufolge gehen die Streikenden sehr aggressiv vor. Sie blockieren die Zugänge zu Betrieben und Großhandelslagern, zerstören Reifen und bewerfen LKW mit Steinen, die sich nicht an den Protesten beteiligen. Transportverbände forderten ein härteres Durchgreifen des Staates gegen diesen Streik.

Zum Monatsende verspricht die spanische Regierung Steuersenkungen oder Beihilfen, um die Preise für Gas, Strom und Treibstoffen zu dämpfen.

Foto: Jörg Schwerdfeger

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