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LKW-Fahrer wurden zu illegalen Praktiken gezwungen

Ein Geschäftsmann aus Slowenien wird verdächtigt, zwei LKW-Fahrer für illegale Praktiken angeworben und bedroht zu haben. Nach Angaben der Polizei war der Verdächtige seit Monaten gesucht worden.

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Im November letzten Jahres meldete der 54-jährige Inhaber eines Transportunternehmens der österreichischen Autobahnpolizei in Hartberg, dass sein ehemaliger Angestellter mit dem LKW des Unternehmens ohne Genehmigung auf der A2 von Wien nach Graz unterwegs sei. Der Unternehmer hatte den 26-jährigen Fahrer am Vortag entlassen. Noch am selben Tag wurde der 26-Jährige aus Bosnien und Herzegowina verhaftet und zu den Vorwürfen befragt.

Der Mann gab an, dass er seit August 2021 immer wieder von seinem Chef zu Gesetzesverstößen veranlasst oder gezwungen worden sei. Der 54-jährige Geschäftsmann zwang den LKW-Fahrer, ohne seine Fahrerkarte im Fahrtenschreiber zu benutzen und unerlaubt von der Autobahn abzufahren, um die Maut zu umgehen. Der Arbeitgeber drohte ihm mit einer drastischen Lohnkürzung. Der 26-Jährige konnte alle Vorwürfe gegen den Spediteur mit auf seinem Handy gespeicherten Text- und Sprachnachrichten beweisen. Der Mann wurde von dem Slowenen entlassen, nachdem er sich weigerte, seine illegalen Praktiken fortzusetzen, berichtet das österreichische Nachrichtenportal steiermark.orf.at.

Während der Ermittlungen in diesem Fall stieß die Polizei auf einen zweiten Fahrer des Unternehmens, einen 60-Jährigen auch aus Bosnien und Herzegowina, der ebenfalls gezwungen war, das Gesetz zu brechen. Sein Arbeitgeber drohte ihm außerdem mit einer Gehaltskürzung, falls er sich weigern sollte, die Befehle zu befolgen. Wie sein jüngerer Kollege hatte auch er der Polizei belastende Beweise vorgestellt.

Bald darauf wurde der Unternehmer flüchtig und reagierte nicht auf polizeiliche Vorladungen zur Befragung. Es dauerte mehrere Monate, bis die Polizei ihm auf die Spur kam. Die Autobahnpolizei Hartberg wurde auf den Beschuldigten, während er einen Lastwagen lenkte, aufmerksam.

Der Slowene wurde festgenommen und hat die Vorwürfe nicht eingeräumt. Er wird sich wegen straf- und ordnungswidriger Handlungen vor dem Grazer Landesgericht verantworten müssen. Die Polizei vermutet, dass seine Handlungen durch steigende Transportkosten und finanzielle Ungleichgewichte in seinem Unternehmen veranlasst worden sein könnten. Seine beiden anderen Mitarbeiter wurden wegen Verwaltungsübertretungen angezeigt, berichtet das österreichische Portal.

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