Quelle: Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis

ROADPOL-Kontrollwoche: Jeder dritte LKW beanstandet, tausende Verstöße europaweit

Lesezeit 3 Min.

Vom 17. bis 23. November 2025 richtete sich die Aufmerksamkeit der europäischen Verkehrspolizei auf LKW- und Busfahrer. Die Bilanz: gravierende Verstöße, technische Mängel und ein hoher Anteil nicht weiterfahrbereiter Fahrzeuge.

Im Rahmen der europaweiten ROADPOL-Kontrollwoche „Truck & Bus“ haben Polizeikräfte in zahlreichen Ländern gezielt Lastkraftwagen und Busse kontrolliert. Ziel der länderübergreifenden Aktion war es, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, Verstöße gegen Sozialvorschriften aufzudecken und technische Mängel zu ahnden.

Ergebnisse sind alarmierend

Allein in Deutschland stellten die Behörden im Märkischen Kreis bei rund einem Drittel der kontrollierten LKW Beanstandungen fest. Von 212 LKW und 22 Bussen mussten 22 LKW wegen gravierender Mängel oder fehlender Ladungssicherung stillgelegt werden. In 24 Fällen war die Ladung gar nicht oder unzureichend gesichert, 26 Fahrzeuge wiesen technische Defekte auf, von eingerissenen Spanngurten bis zu Bremsmängeln.

Ein gerissener Spanngurt bei einer Ladungs-Kontrolle. Quelle: Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis

In sechs Fällen kam es zu Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten, ein Fahrer stand offenbar unter Drogeneinfluss und musste zur Blutentnahme.

Auch international spiegeln die Zahlen das Bild mangelnder Verkehrssicherheit wider. Wie das serbische Innenministerium meldet, kontrollierte die Verkehrspolizei europaweit 8.200 LKW und 1.100 Busse.

Dabei registrierte sie über 6.800 Verstöße. Besonders häufig betroffen waren:

  • 1.650 LKW-Fahrer mit Verstößen gegen Fahrtenschreiber- oder Lenkzeitvorgaben
  • 700 LKW-Fahrer ohne gültige Fahrzeug- oder Fahrerunterlagen
  • 380 LKW-Fahrer wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen
  • 23 LKW-Fahrer wurden wegen Alkohol am Steuer von der Weiterfahrt ausgeschlossen

Auch bei den Bussen war die Lage kritisch: 279 Fahrer hatten ihre Lenkzeiten überschritten oder die Tachographenpflicht missachtet, 70 weitere waren ohne notwendige Unterlagen unterwegs.

Ein besonderes Augenmerk legte die Polizei in Belgien auf die Einhaltung des Überholverbots. Auf der Autobahn E314 zwischen Heusden-Zolder und Genk-Oost kam dabei sogar ein Hubschrauber zum Einsatz. Aus der Luft wurden 36 LKW beim verbotenen Überholen erwischt und von Motorradeinheiten aus dem Verkehr gezogen. Drei weitere Verstöße wurden ebenfalls mit Hilfe der Luftüberwachung dokumentiert.

Quelle: Belgian Federal Police/Facebook

Zusätzlich ahndete die belgische Polizei 15 weitere Ordnungswidrigkeiten, unter anderem wegen Handybenutzung, nicht angeschnallter Fahrer oder fehlender Papiere.

Kontrollen bleiben Schwerpunkt

Laut der Polizei im Märkischen Kreis bleibt die Kontrolle von LKW-Fahrern auch außerhalb dieser europaweiten Aktionswochen ein zentrales Thema. In einer Region mit hohem Transitverkehr sei die regelmäßige Überprüfung essenziell, um Unfälle zu verhindern und die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten.

ROADPOL, das europäische Netzwerk der Verkehrspolizeien, wird seine Kontrollkampagnen auch 2026 fortsetzen, mit weiteren Aktionswochen, die sich neben „Truck & Bus“ unter anderem auf Alkohol- und Drogenkontrollen sowie Ablenkung am Steuer fokussieren.

Für 2026 sind folgende paneuropäische ROADPOL-Kontrollwochen geplant:

  • 9.–15. Februar 2026
  • 4.–10. Mai 2026
  • 16.–22. November 2026
Tags:

Auch lesen