Quelle: Zoll (Symbolbild)

Kein Pardon bei LKW-Maut: Zoll greift durch und kassiert 50.000 Euro

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Bei einer Kontrolle auf der A44 wird ein LKW einer polnischen Spedition gestoppt. Wegen fast 250 offener Maut-Verstöße greift der Zoll durch. Für die Branche ein Warnsignal, denn es ist nicht der erste Fall dieser Art.

Bei einer routinemäßigen Kontrolle durch die Kontrolleinheit Verkehrswege des Hauptzollamts Aachen wurde ein LKW einer polnischen Spedition auf der Autobahn A44 bei Jülich gestoppt.

Der Grund: Gegen das Unternehmen lagen 248 offene Vollstreckungsaufträge wegen unbezahlter LKW-Maut vor. Die ausstehenden Gebühren beliefen sich auf fast 50.000 Euro, die direkt vor Ort durch den Fahrer beglichen wurden. Erst danach durfte der LKW weiterfahren.

Kein Einzelfall: Auch andere Speditionen betroffen

Bereits im Sommer war ein portugiesisches Transportunternehmen in Baden-Württemberg in eine ähnliche Lage geraten. Damals forderten Zollbeamte bei einer Kontrolle in Konstanz 8.010 Euro ein, es ging um elf nicht bezahlte Mautvorgänge.

Empfindliche Strafen bei Mautverstößen

Für unbezahlte Mautgebühren in Deutschland gelten gestaffelte Bußgelder, getrennt für Fahrer und Frachtführer. So sieht der Katalog etwa folgende Strafen vor:

Beschreibung des Verstoßes Fahrer Frachtführer
Keine Mautzahlung¹ 240 Euro 480 Euro
Verspätete Mautzahlung¹ 240 Euro 480 Euro
Falsche Mautbetrag¹ 120 Euro 240 Euro
Kein Zahlungsnachweis 50 Euro 150 Euro
Nichtbeachtung von Anweisungen während der Kontrolle 250 Euro 250 Euro
Falsche Emissionsklassenerklärung¹ 120 Euro 240 Euro
Abweichen von der reservierten Route¹ 120 Euro 240 Euro
Wechsel der Start- und Endpunkte der Route 40 Euro 40 Euro

¹ Für diese Verstöße kann je nach spezifischem Fall eine zusätzliche Geldstrafe von bis zu 55 Euro verhängt werden.

Mitarbeit: Agnieszka Kulikowska-Wielgus

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