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Wird der Terminal in Malaszewicze künftig nur eine zweitrangige Rolle spielen?

In den Ausbau des Intermodalterminals in Malaszewicze wurden milliardenschwere Summen investiert. Doch was ist draus geworden?

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Das neue Terminal in Malaszewicze sollte Polen zum größten Logistik-Hub der Region machen. Jahrelang flossen milliardenschwere EU-Fördermittel und Regierungsgelder in den Ausbau. Haben sich die Investitionen gelohnt? Der Experte Jakub Majewski von der polnischen Stiftung Pro Kolej bezweifelt das.

So kritisiert Majewski dem Portal railfreight.com gegenüber vor allem die fehlende Effektivität der Investitionen.

Es gibt einen Unterschied zwischen der Sichtweise des Infrastrukturbetreibers und der des Bahnkunden. Während der Infrastrukturbetreiber die Bahn als ein Produkt betrachtet, das verkauft werden muss, möchte der Kunde ein gutes Erlebnis haben. Der Infrastrukturbetreiber achtet auf die Zuggeschwindigkeit, der Kunde dagegen auf die Transitzeit. Das ist etwas, was wir als Organisation stark kritisieren. […] Die EU hat 1 Milliarde Euro in Malaszewicze investiert, aber diese Investitionen wurden nicht effizient genutzt. Nehmen Sie die Strecke zwischen Warschau und Posen; nach all den durchgeführten Arbeiten werden die Züge auf dieser Strecke lediglich 5 Minuten schneller fahren, sagt er.

Darüber hinaus wird der Terminal in Malaszewicze wohl nicht mehr als vorrangige Investition betrachtet werden, wie das Portal railfreight berichtet. Zurückzuführen ist das auf restriktivere Maßnahmen der EU gegenüber Belarus. Stattdessen soll die Ukraine künftig auf dem Ost-West-Korridor eine größere Rolle spielen.

Laut Martyna Wilczewska von dem Verband PSML machen sich die ersten Anzeichen der neuen politischen Ausrichtung der EU bereits bemerkbar.

Das zeigt sich bereits daran, dass der Grenzübergang Malaszewice derzeit keine Fördermittel von der EU erhält. Es gab eine Ausschreibung für EU-Mittel, bei der Malaszewicze sehr gute Argumente vorbringen konnte, trotzdem wurden die  Mittel nicht bewilligt, sagt sie.

 

 

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