In ihrem neuesten Sonntagsbericht (Ausgabe 736) analysierte Sea-Intelligence die strategische Positionierung der großen Reeder-Allianzen nach der Restrukturierung der Netzwerke, die Anfang dieses Jahres stattfand. Unter Verwendung der betriebenen Kapazität als Indikator für Markteinfluss stellte der Bericht fest, dass die Ocean Alliance, bestehend aus CMA CGM, Cosco, OOCL und Evergreen, nicht nur ihre Dominanz auf den Transpazifik– und Asien-Europa-Handelsrouten erhält, sondern aktiv konsolidiert.
Auf der Route Asien-Nordeuropa wird erwartet, dass der Anteil der betriebenen Kapazität der Ocean Alliance von rund 36–38% bis Dezember auf mehr als 41% steigt, was Sea-Intelligence als einen “dramatischen Ausbruch” bezeichnete.
Unterdessen wird erwartet, dass die Gemini Cooperation zwischen Maersk und Hapag-Lloyd, die traditionell den zweiten Platz hielt, ihren Anteil auf 24–25% absinken und dadurch näher an MSC herankommen wird, was die Beratungsfirma als einen “Kampf um den zweiten, dritten und vierten Platz” beschreibt.
Der gleiche Trend ist im Transpazifik-Handel sichtbar. Der Anteil der Ocean Alliance auf der Route Asien-Nordamerika Westküste soll bis Jahresende 37% erreichen, während ihr Anteil an der Ostküste 38–40% erreichen könnte, was einen Wettbewerbsabstand von fast 20 Prozentpunkten zu jedem einzelnen Rivalen schafft.
Mittelmeer bleibt fragmentiert
Der Asien-Mittelmeer-Markt bleibt fragmentierter, aber Sea-Intelligence erwartet, dass die Ocean Alliance auch hier ihre betriebene Kapazität erhöhen wird und so direkt die bestehende Führung von MSC herausfordert.
Laut Alan Murphy, CEO von Sea-Intelligence, veranschaulichen diese Zahlen eine entscheidende Konsolidierungsphase für die Allianz:
“Die Ocean Alliance führt nicht nur, sondern konsolidiert aktiv ihre Dominanz im Transpazifik und Asien-Europa.”
Sea-Intelligence stellt fest, dass die Analyse auf einem gleitenden Durchschnitt über acht Wochen basiert, um operative Schwankungen auszugleichen und strukturelle Trends genauer widerzuspiegeln.