Nach Angaben der Europäischen Kommission will Polen die seit dem 7. Juli 2025 bestehenden Kontrollen auch über den 5. Oktober hinaus fortsetzen. Ausschlaggebend sind laut den Behörden die Lage an der litauisch-polnischen Grenze mit weiterhin hoher Zahl an Migranten aus Belarus sowie ein Anstieg illegaler Einreisen an der deutsch-polnischen Grenze. Die Regierung in Warschau spricht von einer ernsthaften Bedrohung für die öffentliche Ordnung und Sicherheit.
Bilanz nach zwei Monaten Kontrollen
Die Grenzschutzabteilung „Odra“ legte in dieser Woche eine erste Bilanz zu den Maßnahmen an der Grenze zu Deutschland vor. In den vergangenen zwei Monaten kontrollierten die Einsatzkräfte – gemeinsam mit Polizei, Territorialverteidigung und weiteren Diensten:
- mehr als 212.000 Personen und fast 100.000 Fahrzeuge,
- verweigerten 174 Ausländern die Einreise, meist wegen fehlender Dokumente (darunter Bürger aus der Ukraine, Russland und Syrien),
- nahmen 100 Personen wegen versuchter illegaler Einreise oder unerlaubten Aufenthalts fest (darunter vor allem afghanische und somalische Staatsangehörige),
- verhafteten 7 mutmaßliche Schleuser (vier Ukrainer, zwei Polen, ein Moldauer),
- stellten 40 weitere Personen wegen anderer Delikte wie Fahrzeugdiebstahl oder Urkundenfälschung.
Mehr als Migrationskontrolle
Der polnische Grenzschutz betont, dass sich die Maßnahmen nicht allein auf Migration beziehen. Ziel sei auch, grenzüberschreitende Kriminalität, Menschenhandel und Schmuggel einzudämmen.
Für Transportbranche und Reisende bedeutet die Verlängerung der Kontrollen jedoch anhaltende Beeinträchtigungen im grenzüberschreitenden Verkehr. Die Behörden versichern, dass die Kontrollen flexibel gehandhabt werden sollen, um Störungen im Waren- und Personenverkehr möglichst gering zu halten.
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