Eine aktuelle Umfrage der Internationalen Vereinigung für Eisenbahn- und Straßentransport (UIRR) bei ihren Mitgliedsunternehmen ergab, dass die Verkehrsleistung im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q3 2023) um 0,79 Prozent gesunken ist. Das teilte die UIRR am 12. November mit.
Als Grund für den Rückgang nennt die Vereinigung eine Welle von infrastrukturbedingten Sperrungen von Bahnstrecken und extreme Wetterbedingungen, bspw. sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Mitteleuropa, Norditalien, der Schweiz und jüngst in Spanien, die in den letzten Monaten zu einem Verlust erheblicher Kapazitäten für den intermodalen Schienengüterverkehr führten.
Angesichts der hohen Anzahl an Unsicherheiten und erwarteten Störungen bleibt der UIRR CT Sentiment Index für die nächsten 12 Monate unverändert bei „neutral“ “, schreibt die Vereinigung.
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Trotz der erfolgreichen Umgehung der Rheintal-Streckensperrung durch Diesel-Shuttle über das Netz auf der französischen Rheinseite fielen durch die dreiwöchige Störung vom 9. bis 30. August viele Trassen weg heißt es weiter, zudem entstanden durch die längeren Transitzeiten erhebliche Mehrkosten.
Zahlreiche weitere Störungen und Unterbrechungen beeinträchtigen weiterhin die Wettbewerbsfähigkeit des intermodalen Schienengüterverkehrs, zudem auch die wichtigste Verbindung zwischen Frankreich und Italien, zu der die Fréjus-Strecke gehört.
Hoffnungsschimmer seitens der Politik
Laut UIRR gibt es Hoffnung seitens der Politik. Da zum einen die ungarische Ratspräsidentschaft im Sommer einen vielversprechenden Kompromissvorschlag für die Überarbeitung der Richtlinie über den kombinierten Verkehr vorlegte und zum anderen habe das Europäische Parlament seinen Berichterstatter und die Schattenberichterstatter für das Dossier benannt, die im vierten Quartal mit den Beratungen beginnen werden.
Weiter berichtet die Vereinigung, dass nach dem Vorbild Rumäniens auch in Frankreich, Polen und Spanien neue staatliche Beihilfeprogramme angekündigt wurden, um die Entwicklung des intermodalen Schienengüterverkehrs, des kombinierten Verkehrs und der Umschlagterminals zu beschleunigen.
Die UIRR begrüßt diese Initiativen, plädiert jedoch weiterhin für ein harmonisiertes und transparent kommuniziertes System von Förderprogrammen auf europäischer Ebene, um eine maximale Wirksamkeit zu erzielen.
Die aktualisierten EU-Leitlinien für staatliche Beihilfen und die Gruppenfreistellungsverordnung für den Verkehr sowie die Überarbeitung der Richtlinie über den kombinierten Verkehr sollten den erforderlichen europäischen Regulierungsrahmen bilden”, betont die Vereinigung.