Die Containerschifffahrt schwankt weiterhin zwischen wachsender Nachfrage und sinkenden Margen. Die aktuellen Finanzberichte der größten Anbieter zeigen: Der Welthandel bleibt auf relativ hohem Niveau, doch die Gewinne steigen nicht. Die drei größten Linien – Maersk, CMA CGM und Hapag-Lloyd – verfolgen unterschiedliche Strategien, vereint jedoch das Ziel, unter schwierigen Marktbedingungen Stabilität zu bewahren.
CMA CGM meldet Gewinnrückgang
Der französische Schifffahrtsriese erzielte im zweiten Quartal 2025 einen Umsatz von 13,2 Mrd. USD – nahezu identisch mit dem Vorjahr. Das EBITDA der Gruppe sank jedoch um 7,9 % auf 2,3 Mrd. USD, die Marge schrumpfte auf 17,3 %.
Im Kerngeschäft Seefracht ging der Umsatz um 1,5 % auf 8,2 Mrd. USD zurück, das EBITDA fiel sogar um 19,9 % auf 1,6 Mrd. USD. Die operative Marge in diesem Segment betrug 19,4 % – 4,5 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Der durchschnittliche Umsatz pro TEU lag bei 1 367 USD, was einem Rückgang von 1,2 % im Jahresvergleich entspricht.
CMA CGM betont, dass die stabile Menge von 6 Mio. TEU der Flexibilität und Fähigkeit zu verdanken ist, Transportkapazitäten flexibel zwischen verschiedenen Handelsrouten zu verlagern. Das Unternehmen kämpft jedoch weiterhin mit Störungen im Roten Meer und im Golf von Aden, die teure Umleitungen erzwingen.
„Angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen und wiederkehrender Handelsunsicherheiten erzielt unsere Gruppe stabile Ergebnisse, getragen von der Widerstandsfähigkeit unseres Seeverkehrsgeschäfts“, sagte Rodolphe Saadé, CEO von CMA CGM.
Die Diversifizierung zeigt jedoch Wirkung – Logistik und Terminalbetrieb haben ihre Ergebnisse verbessert. Das Terminalsegment und andere Vermögenswerte (u. a. Luftfracht) steigerten die Erlöse um 62,7 % auf 1 Mrd. USD, unter anderem dank Übernahmen in Brasilien und Ägypten.
Maersk mit steigendem Volumen
Der dänische Betreiber steigerte seinen Umsatz im zweiten Quartal 2025 um 2,8 % auf 13,1 Mrd. USD, das EBITDA erreichte 2,3 Mrd. USD – mehr als im Vorjahr. Das EBIT lag bei 845 Mio. USD gegenüber 963 Mio. im Vergleichszeitraum 2024.
Am besten schnitt im zweiten Quartal das Terminalsegment ab – die Volumen stiegen um satte 9,9 %, das EBIT erreichte 461 Mio. USD (plus 31 % im Jahresvergleich). Auch das Schifffahrtssegment verzeichnete ein Plus beim Volumen (+4,2 %), insbesondere beim Export aus Asien, obwohl die Rentabilität unter Druck bleibt. Die Frachtraten stiegen in diesem Quartal, obwohl sie sowohl sequenziell als auch im Jahresvergleich weiterhin belastet waren.
Das Unternehmen hebt die Bedeutung des neuen Netzwerks Gemini Cooperation hervor, das im Juni vollständig implementiert wurde und eine Zuverlässigkeit von über 90 % erreichte. Dadurch konnte Maersk seine Prognosen für das Gesamtjahr 2025 anheben und erwartet ein EBITDA von 8–9,5 Mrd. USD sowie ein EBIT von 2 bis 3,5 Mrd. USD.
Hapag-Lloyd mit sinkenden Margen
Der deutsche Reeder erzielte im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatz von 10,6 Mrd. USD, ein Plus von 11 % gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig sank das EBITDA um 2 % auf 1,898 Mrd. USD.
Das Containeraufkommen stieg um 11 %, und die Frachtraten legten leicht um 1 % zu. Doch höhere Kosten – darunter jene im Zusammenhang mit der Einführung des Gemini-Netzwerks – belasteten das Ergebnis. Besonders auffällig war dies im zweiten Quartal, als die Frachtraten gegenüber dem ersten Quartal um 11 % sanken.
Positiv entwickelte sich das Terminalgeschäft – die Erlöse stiegen um 12 %, das EBITDA um 11 %. Das Unternehmen investiert in neue Assets, u. a. in Indien, Frankreich und Ägypten. Trotz der schwierigen Marktbedingungen hob Hapag-Lloyd seine Jahresprognose leicht an und erwartet ein besseres Ergebnis als ursprünglich angenommen.