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Siemens zieht sich komplett aus Russland zurück

Der deutsche Industriekonzern Siemens verlässt Russland nach 170 Jahren Marktpräsenz. Dies könnte ernsthafte Probleme für den dortigen Bahn- und Energiesektor bedeuten.

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Wir verurteilen den Krieg in der Ukraine und haben beschlossen, mit der Schließung unserer Industrie- und Geschäftsaktivitäten in Russland zu beginnen. Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht, denn wir sorgen uns um unsere Mitarbeiter und die langjährigen Beziehungen zu unseren Kunden in einem Markt, in dem wir seit fast 170 Jahren vertreten sind, sagte Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG.

Das Unternehmen weist darauf hin, dass Siemens nach Ausbruch des Krieges alle neuen Aufträge und Lieferungen nach Russland und Weißrussland eingestellt hat.

Der Grund für den vollständigen Rückzug aus Russland waren die Folgen der wirtschaftlichen Isolation des Landes nach der Aggression gegen die Ukraine.

Die umfangreichen internationalen Sanktionen sowie die aktuellen und potenziellen Reaktionen Russlands beeinträchtigen die Aktivitäten des Unternehmens hierzulande, insbesondere im Bereich der Bahndienstleistungen, heißt es in einem Statement von Siemens.

In Russland ist Siemens vor allem in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung für Industrie, Infrastruktur, Transport und Energieversorgung tätig. Das deutsche Unternehmen betreibt auch das Joint Venture LLC Ural Locomotives, das Lokomotiven herstellt.

Darüber hinaus ist die Tochtergesellschaft Siemens Energy einer der Hauptlieferanten von Energieausrüstungen in Russland, und das Unternehmen Siemens Gamesa ist ein wichtiger Partner von Enel Russland für Projekte im Bereich erneuerbare Energien in Russland.

Der fehlende Zugang zu modernen Ausrüstungen, insbesondere zu Turbinen und Transformatoren der Firma Siemens, könnte sich für die russische Energiewirtschaft, die in diesem Bereich von Importen abhängig ist, als besonders problematisch erweisen.

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