Die regionale Entwicklungsagentur investierte 1,15 Millionen Euro. Der Rest der Mittel wurde von den derzeitigen Aktionären aufgebracht. ROM InWest hat seinen Sitz in Haarlem (Niederlande) und zielt darauf ab, ein innovatives und starkes unternehmerisches Umfeld in Nordholland zu fördern.
Die Investition wird das Vorhaben von Quicargo beschleunigen, das erste emissionsfreie Frachtnetzwerk der Welt aufzubauen. Die Mittel werden auch für die Entwicklung einer neuen Control-Tower-Software (QC Hub) verwendet, die Unternehmen mehr Kontrolle und Transparenz in ihrer Lieferkette bietet.
Wichtiger Beitrag zu einer effizienteren und nachhaltigeren Transportindustrie
ROM InWest wurde letztes Jahr gegründet, um Unternehmer in Nordholland bei ihren Businessplänen und Investitionen zu unterstützen. Die Förderung der Energiewende und der Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft sind Schwerpunkte der Agentur. Die Investition von ROM InWest in Quicargo trägt dazu bei, die Transportindustrie zu transformieren, um sie effizienter und nachhaltiger zu machen.
Wir, ROM InWest, freuen uns, dass wir Quicargo mit dieser Investition unterstützen können. Neben der Investition helfen wir Quicargo auch, indem wir sie in unser breites Netzwerk von Geschäftsexperten aufnehmen. Das Unternehmen ist innovativ, verkörpert unternehmerische Kompetenz und seine nachhaltigen Ziele passen zu den Ambitionen des ROM InWest, die Innovation und Energiewende in Nordholland zu beschleunigen” – so Janet Nieboer, CEO ROM InWest.
Umweltverschmutzende Industrie
Die Logistikindustrie ist eine der umweltschädlichsten Branchen. Lastwagen fahren in der Regel mit voller Kapazität zu ihrem Zielort, kehren aber leer oder teilweise leer zurück, was zu Ineffizienz und unnötigen CO2-Emissionen führt. Um dieses Problem zu lösen und die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, hat Quicargo eine digitale Plattform geschaffen, die Versender und Spediteure effizient miteinander verbindet, erschwingliche Transportlösungen anbietet und den Transport durch quantifizierbare CO2-Einsparungen nachhaltig macht.
Unsere Plattform ruft Tausende von verschiedenen Datenpunkten ab und findet die beste Übereinstimmung zwischen Versender und Spediteur. Dies trägt wesentlich dazu bei, die Ladekapazitäten von LKWs in ganz Europa zu optimieren, CO2-Emissionen und Kosten zu einzusparen und den Druck auf die Arbeitskräfte zu verringern. Außerdem unterstützen wir die gesamten Betriebsabläufe zwischen Versendern und Spediteuren, sodass beide Parteien beruhigt sein können”, so Avishai Trabelsi, CEO von Quicargo.
Ergebnisse der IPCC-Berichte: Jetzt handeln!
Ein Auslöser für Quicargo waren die im letzten Jahr veröffentlichten Berichte und Erkenntnisse des IPCC. Darin wird vor dem kontinuierlichen globalen Temperaturanstieg und seinen Folgen gewarnt, auf die wir reagieren müssen. Die Botschaft von Quicargo ist klar: Wir müssen jetzt handeln, um diese katastrophalen Entwicklungen aufzuhalten.
LKWs sind in Europa für 22% der Emissionen im Straßenverkehr verantwortlich. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass der LKW-Verkehr zwischen 2010 und 2050 um 50 % zunehmen wird.
Durch das Auffüllen leerer LKW sparen wir schon jetzt tonnenweise Emissionen ein. Wir glauben aber, dass wir noch mehr erreichen können, wenn wir schnell handeln. Deshalb arbeiten wir jetzt daran, das erste emissionsfreie Frachtnetzwerk der Welt zu errichten”, so Trabelsi.
Grüne Fahrt
Mit der neuen Initiative können Unternehmen mit einem Klick auf vollautomatische und transparente Weise emissionsfreie Transporte wählen. Zunächst sieht das Unternehmen seinen Emissions-Fußabdruck, dann kann es sich für eine “grüne Fahrt” entscheiden. Das System wird die nachhaltigste Route für die Sendung planen und zuweisen und sie, falls verfügbar, mit einem elektrischen LKW kombinieren. Während in der Stadtlogistik bereits viele elektrische Lieferwagen im Einsatz sind, gibt es in Quicargos Bereich, der “mittleren Meile”, noch nicht viele elektrische LKWs. Quicargo wird den Grundstein für künftige Entwicklungen im Bereich des elektrischen Transports legen. Nach Angaben des RVO (Rijksdienst voor Ondernemend Nederland) sollen bis 2025 mindestens tausend LKWs in den Niederlanden emissionsfrei fahren. Bis dahin werden die verbleibenden Emissionen durch zertifizierte lokale Projekte ausgeglichen.
Für jede emissionsfreie Lieferung wird ein “grünes Zertifikat” ausgestellt, das mit den beteiligten Parteien und Interessengruppen geteilt werden kann.
Mehr als 400 Partnerspeditionen
Um das Projekt in die Wege zu leiten, kann Quicargo bereits auf sein großes Netzwerk von mehr als 400 Partnerspeditionen zählen. Zuvor hatte das Unternehmen eine Pilotversion des Projekts durchgeführt, um zu analysieren, wie viel Wert aktive Kunden einer nachhaltigeren Gestaltung ihrer Lieferketten beimessen würden. In Zusammenarbeit mit CityHub (hauptsächlich im Bereich der elektrischen Stadtlogistik tätig) zeigten die Ergebnisse des Experiments ein breites Interesse, allerdings nicht um jeden Preis. In vielen Fällen sind die Unternehmen jedoch bereit, Zugeständnisse bezüglich der Lieferzeiten und der Aufteilung der Waren auf mehrere LKW zu machen.
Ziel ist es, im Jahr 2025 30 % aller nationalen Transporte über Quicargo emissionsfrei zu gestalten. Dies ist ein echter Schritt zur Erreichung der europäischen Klimaziele.
Entwicklungen in der Logistikbranche
Eine weitere Initiative, an der Quicargo arbeitet, ist der “QC Hub”. Dabei handelt es sich um eine Software, die es KMU ermöglichen soll, ihre Logistikaktivitäten auf einfache, nachhaltige und transparente Weise zu steuern und zu überwachen.
Aufgrund der jüngsten Entwicklungen wie der Pandemie, dem Brexit, dem Krieg in der Ukraine, den steigenden Kraftstoffpreisen, den zunehmenden Transportkosten und der Inflation wird den Unternehmen die Bedeutung ihrer Lieferkette und insbesondere des Transports immer bewusster. Große Unternehmen setzen erhebliche Ressourcen ein, um die Herausforderungen der Lieferkette zu bewältigen, während die meisten KMU weder über die Ressourcen noch über das Wissen dazu verfügen.
Ich bin davon überzeugt, dass QC Hub für diese Unternehmen ein Game-Changer sein kann, da wir unsere Erfahrungen nutzen und alle Technologien einsetzen, die wir in den letzten Jahren entwickelt haben. QC Hub ermöglicht es Unternehmen, alle ihre Logistikdienstleister an einem Ort zu verwalten, und damit nicht nur ihre Quicargo-Versanddienste”, sagt Trabelsi.
Weiteres Wachstum ist möglich
Die steigende Nachfrage nach nachhaltigen und möglichst emissionsfreien Transportlösungen wird Quicargo voraussichtlich zu weiterem Wachstum verhelfen. Nicht nur in den Niederlanden, sondern auch im restlichen Europa. Um dieses Wachstum zu ermöglichen, werden mehr Mitarbeiter eingestellt und neue Kooperationen mit lokalen und regionalen Partnern eingegangen. Grüne Ambitionen, die sich nahtlos in die langfristige Vision des ROM InWest einfügen.