Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) weitet ihr Engagement in der Ukraine aus und übernimmt 60 Prozent der Anteile an Eurobridge Intermodal Terminal LLC in Batiowe, im Westen des Landes. Mit dieser strategischen Investition unterstreicht HHLA die Bedeutung der Ukraine als zentrales Logistikdrehkreuz auf der Achse EU–Osteuropa und stärkt zugleich ihre Stellung im europäischen Schienengüterverkehr.
Der neue Terminal wird unter dem Namen HHLA Eurobridge Batiovo betrieben und ist ein Joint Venture zwischen HHLA International GmbH und dem ukrainischen Investmentunternehmen Fortior Capital LLC. In Zusammenarbeit mit ihrer Tochtergesellschaft Metrans plant HHLA den Ausbau der Anlage, die künftig sowohl Container- als auch Massenguttransporte abwickeln soll. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die ukrainische Wettbewerbsbehörde.
Die Lage des Terminals – nahe der EU-Grenze an einem Knotenpunkt internationaler Eisenbahnverbindungen – macht ihn zu einem wichtigen Umschlagplatz für Transporte zwischen der Ukraine, Ungarn und der Slowakei. Dank der Kombination aus europäischer Spurweite (1.435 mm) und Breitspur (1.520 mm) eignet sich der Standort ideal zur Verknüpfung ukrainischer und europäischer Logistiksysteme. In der ersten Ausbaustufe ist eine Kapazität von rund 100.000 TEU pro Jahr geplant – mit Potenzial zur Erweiterung je nach Marktentwicklung.

Quelle: HHLA
MSC steigt bei Terminal in Mostyska ein
Auch die Mediterranean Shipping Company (MSC), weltweit größter Containerschiff-Betreiber, hat ihren ersten Schritt in den ukrainischen Landlogistikmarkt gemacht. Die zu MSC gehörende Schweizer Tochter Medlog SA hat 50 Prozent der Anteile am intermodalen ukrainischen Betreiber N’UNIT übernommen – sowie 25 Prozent am strategisch gelegenen Eisenbahnterminal in Mostyska, nahe der polnischen Grenze.
Es handelt sich dabei um die erste Transaktion dieser Art mit einem globalen Logistikplayer seit Beginn des Krieges in der Ukraine. Laut Forbes Ukraine liegt der Wert der Investition zwischen 15 und 30 Millionen US-Dollar.
Rohlig Suus Logistics gründet Tochter in Kiew
Nicht nur globale Konzerne, auch europäische Mittelständler wie der polnische Logistikdienstleister Rohlig Suus Logistics erkennen die Chancen des ukrainischen Marktes. Im Mai eröffnete das Unternehmen eine neue Tochtergesellschaft in Kiew, als Teil seiner Expansionsstrategie in Mittelosteuropa und Zentralasien.
Laut CEO Piotr Iwo Chmielewski ist die Ukraine-Niederlassung eine strategische Investition im Rahmen der internationalen Wachstumsambitionen. Für den neuen Standort wurde ein eigenes Team mit lokal tätigen Mitarbeitenden aufgebaut, das ukrainische Kunden direkt betreuen soll.
Rohlig Suus sieht in der Ukraine eines der kommenden Schlüsselmärkte der Region. Die erwartete wirtschaftliche Erholung nach dem Krieg biete zahlreiche Chancen für die Logistikbranche. Mit dem Markteintritt in die Ukraine ist das Unternehmen nun in acht Ländern aktiv – neben Polen auch in Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Rumänien, Ungarn und Kasachstan.