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Ukraine investiert in moderne LKW-Waagen

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Letzte Woche ist in der Ukraine ein Gesetz in Kraft getreten, das die Geldbußen für überladene Lastkraftwagen erhöht hat. Die Höhe des Bußgeldes richtet sich nun nach dem Grad der Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts. Auch ausländische Fahrer sind davon betroffen.

Zuvor belief sich die Geldstrafe für das Überschreiten des zulässigen Gesamtgewichts bei einem LKW auf zwischen 510 und 680 UAH (20-25 EUR). Mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes werden  Fahrer von überladenen Fahrzeugen um ein Vielfaches mehr zahlen müssen. Wie viel genau hängt davon ab, wie sehr das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs überschritten wurde.

Die Geldstrafen sind wie folgt:

– zGG um 5-10% überschritten: 8.500 UAH (320 EUR);

– zGG um 11-20% überschritten: 17.000 UAH (€ 640);

– zGG  um mehr als 20% überschritten: 34.000 UAH (€ 1.300).

Die Verantwortung für die Zuwiderhandlung trägt der Besitzer des Fahrzeuges. Sollte die Straßenverkehrsbehörde nicht in der Lage sein, seine Identität festzustellen, wird das Transportunternehmen für das Delikt verantwortlich gemacht.

Im Fall von Fahrzeugen mit ausländischen Kennzeichen trägt der Fahrer die Kosten.  Eine Verweigerung der Bezahlung der Geldbuße kann zu einem späteren Einreiseverbot in die Ukraine führen.

Die Ukraine investiert in WIM-Systeme

Vor einigen Tagen installierte Ukrawtodor experimentell zwei von sechs geplanten WIM-Systemen (Weigh in Motion) auf der Strecke Kiev-Tschop. Sie kontrollieren unter anderem das Gewicht der fahrenden LKW. Die restlichen vier befinden sich auf Strecken, die nach Kiev führen.

Derzeit kontrolliert das System nur ausgewählte LKW und überträgt die Daten an den Transportsicherheitsdienst (Ukrtransbezopasnost). Geldbußen werden noch keine verhängt, da das automatische Ticketingsystem noch nicht eingeführt wurde. Zu diesem Zeitpunkt ist auch nicht bekannt, wann das System betriebsbereit sein wird.

So funktioniert das WIM-System

Das WIM-System erfasst LKW-Daten, ohne den LKW anzuhalten. Die Sensoren sind so auf der Fahrbahn angebracht, dass der Fahrer nicht weiß, dass er überprüft wird. Sie erfassen Datum und Uhrzeit, Luft- und Oberflächentemperaturen sowie Fahrtrichtung, Fahrspur, Geschwindigkeit, Kennzeichen, Maße, Achsabstand und Belastung der einzelnen Achsen. Das System kontrolliert alle Fahrzeuge, die sich mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 120 km / h bewegen. In den nächsten anderthalb Jahren plant die Ukraine den Kauf und die Installation von hundert weiteren solchen Systemen.

Höhere Geldstrafen auch für andere Verkehrsdelikte

Das ist aber nicht alles. Seit dem 27. September gilt ein neuer Bußgeldkatalog auch für andere Straftaten. Bei einer Geschwindigkeit von mehr als 50 km / h muss der Fahrer eine Geldstrafe von bis zu 3.400 UAH (130 €) zahlen. Bisher lag das Bußgeld dafür bei rund 20 Euro.

Fahrer, die einen Unfall verursacht haben und vom Unfallort geflohen sind, werden mit Geldstrafen zwischen 255 und 3.400 UAH (10-130 €) und dem Verlust ihres Führerscheins bis zu sechs Monaten bestraft. Für das Fahren ohne Führerschein zahlen die Fahrer 20.400 UAH,  umgerechnet ungefähr 760 €. Im Falle einer wiederholten Straftat dieser Art das Doppelte, d. h. mehr als 1.500 €.

Foto: Ukrainisches Verkehrsministerium (mtu.gov.ua)

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