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Quelle: Adobestok / Björn Wylezich

Weltgrößte Chip-Hersteller kommt nach Deutschland. Spatenstich für Halbleiterwerk in Dresden

Der taiwanesische Halbleiterhersteller TSMC will mit drei Partnern in Deutschland Chips überwiegend für die Automobilindustrie produzieren. Der erste Spatenstich für das neue Halbleiterwerk wurde am Dienstag in Dresden gesetzt.

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Der Spatenstich für das neue Halbleiter-Werk markiert einen Meilenstein für den Technologiestandort Deutschland”, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) baut gemeinsam mit den drei Unternehmen Bosch, Infineon und NXP Semiconductor eine neue Halbleiterfabrik in Dresden. Dafür gründeten die Partner im August 2023 das Joint Venture „European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) GmbH“, an dem TSMC 70 Prozent hält, Bosch, Infineon und NXP beteiligen sich mit jeweils zehn Prozent.

Nun startet ESMC den Bau der Halbleiterfabrik. Das Projekt ist im Rahmen des europäischen Chip-Gesetzes „European Chips Act“ geplant. Deshalb nahmen am symbolischen ersten Spatenstich neben Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und TSMC Chef C.C. Wei auch Bundeskanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teil.

Nur in einer gemeinsamen und dauerhaften Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kann Europa das im EU Chips Act formulierte Ziel erreichen, den EU-Weltmarktanteil in der Halbleiterproduktion bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln“, so der Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder weiter.

Das Gemeinschaftsunternehmen rechnet mit einer Gesamtinvestition von über zehn Milliarden Euro. Die Fertigung soll Eigenangaben zufolge bis Ende 2027 aufgenommen werden.

40.000 Chips und 2.000 neue Arbeitsplätze

Die geplante Fabrik soll eine monatliche Fertigungskapazität von 40.000 300-Millimeter-Wafern (12 Zoll) auf der 28/22-Nanometer-Planar-CMOS und 16/12-Nanometer-FinFET-Prozesstechnologie von TSMC haben. Das Joint Venture wird das europäische Halbleiter-Ökosystem mit der modernen FinFET-Transistortechnologie weiter stärken, heißt es in einer Pressemitteilung von Bosch. Rund 2.000 neue und hochqualifizierte Arbeitsplätze sollen geschaffen werden.

Ohne Chips geht in der deutschen Wirtschaft so gut wie nichts mehr. Für 83 Prozent der Unternehmen, die Halbleiter-Bauteile und -Komponenten verwenden, sind sie für das eigene Geschäft unverzichtbar. Deutschland und Europa müssen und können schnell Kapazitäten vor Ort aufbauen, um handlungsfähig zu bleiben und unabhängiger zu werden. Chips made in Germany sind eine Basis für technologische Souveränität”, erklärt Rohleder abschließend.

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