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Oberleitungs-LKW: Positive Zwischenbilanz für E-Highway im Norden

Nach vier Jahren Feldversuch auf einem fünf Kilometer langen Streckenabschnitt mit Oberleitungen auf der A1 im Norden ziehen Wissenschaftler nun Bilanz.

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Der Feldversuch E-Highway Schleswig-Holstein (FESH) ist einer von drei Pilotprojekten in Deutschland. Die zwei weiteren befinden sich in Baden-Württemberg und Hessen.

Auf einem fünf Kilometer langen Streckenabschnitt mit Oberleitungen auf der A1 zwischen Reinfeld (Kreis Stormarn) und Lübeck fahren täglich seit 2020 inzwischen fünf Elektro-Hybridfahrzeuge der Spedition Bode auf der Strecke und sammeln dabei Daten. Seit November 2023 ist ein vollelektrischer Oberleitungs-LKW der DHL im Testbetrieb.

Letzt Woche haben Experten, unter anderem von der Fachhochschule Kiel, nach mehr als vier Jahren eine Zwischenbilanz des Projektes gezogen, die positiv ausfällt.

Beim heutigen Strommix können die CO2- Emissionen durch den Einsatz von E-LKW bereits um ca. 50 Prozent gesenkt werden. Mit dem zunehmenden Anteil an grünem Strom steigt das Potenzial zusätzlich, sagte Falk Richter von der Technischen Universität Dresden.

Doch das Potenzial der CO₂-Reduktion werde nicht nur durch den Strommix bestimmt, sondern auch durch die Fahrzeugmodelle. Denn durch Optimierungen an den Fahrzeugen können diese laut der Fachhochschule Kiel effizienter Energie aus den Oberleitungen beziehen.

Wir stellen fest, dass die Fahrzeuge nun insgesamt zuverlässig fahren und mit den gestiegenen Energiebezügen aus der Oberleitung auch bereits größere Oberleitungslücken überbrücken könnten”, erklärte Prof. Dr.-Ing. Klaus Lebert von der Fachhochschule Kiel.

Nach Angaben der Fachhochschule verbrauchen die LKW mit nur 20 Prozent Oberleitungsanteil bereits bis zu 50 Prozent des Stroms auf ihren Strecken. Die von den Oberleitungen bezogene Energie wird in einer Batterie gespeichert, die z. B. das emissionsfreie Fahren der Fahrzeuge in städtischen Gebieten ermöglicht. Für die restlichen 50 Prozent der Strecke nutzen Hybridfahrzeuge dann Benzin.

Schleswig-Holstein will bis 2040 klimaneutrales Industrieland werden. Das Projekt FESH leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz im Verkehrssektor“, so Energiewendestaatssekretär Joschka Knuth.

Der Feldversuch läuft bis Ende des Jahres 2024 und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.


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