Milton wurde unter anderem des Telekommunikationsbetrugs für schuldig befunden, da er das Internet zur Verbreitung falscher Informationen genutzt hatte. Dem ehemaligen Chef von Nikola wurde unter anderem vorgeworfen, den wahren Stand der Entwicklung von Wasserstoff-LKWs verheimlicht zu haben und Falschinformationen über die Herstellung eigener Batterien, die Produktion eigenen Wasserstoff-Kraftstoffs und die Entwicklung eines Pick-ups nach eigenem Entwurf verbreitet zu haben.
Die Anklage gegen Milton könnte ihn für bis zu 20 Jahre ins Gefängnis bringen. Laut Wall Street Journal wird er aber wahrscheinlich weniger Zeit hinter Gittern verbringen. Wie der Manager letztlich bestraft wird, wird sich Ende Januar zeigen, wenn das Urteil verkündet wird.
Zum Betrug von Milton gehört auch der „legendäre“ Werbespot des Unternehmens, in dem ein angeblich von einem Wasserstoffmotor angetriebener Lastwagen einen sehr langen Anstieg hinunterfährt. Die Analyse eines Forschungsinstituts ergab jedoch, dass das Fahrzeug ohne eigenen Antrieb bewegt. Nikola hat diese Analyse nie dementiert und fügte lediglich an, dass das Video nicht falsch oder irreführend sei, da nirgends gesagt wird, dass das Fahrzeug mit eigenem Antrieb fährt.
Die irreführenden Erklärungen des Gründers von Nikola über das fortgeschrittene Stadium der Arbeiten an umweltfreundlichen Lastwagen trieben den Aktienkurs des Unternehmens in die Höhe, dessen Wert zeitweise sogar 34 Milliarden Dollar erreichte. Nach den Problemen des ehemaligen CEO liegt er derzeit bei rund 1,3 Milliarden Dollar.
Das 2015 von Milton gegründete Unternehmen Nikola ging 2020 an die Börse, ohne ein einziges Fahrzeug produziert zu haben. Zum Höhepunkt der Kursentwicklung war das Unternehmen höher bewertet als z. B. Ford (!).
Das Urteil wird wahrscheinlich das Ende der Geschäftskarriere von Milton bedeuten, der Ambitionen hatte, einen Platz in der Liste der 100 reichsten Menschen der Welt zu erreichen. Die Firma Nikola begrüßte das Urteil gegen den ehemaligen Chef. Das Unternehmen kooperierte mit den Behörden und schloss einen Vergleich mit der Finanzaufsichtsbehörde SEC.