Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. sieht mehr Handlungsbedarf seitens der Politik und fordert zur Sicherstellung der Lieferketten einen Krisennotfallplan. Auch der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) appelliert, notwendige Maßnahmen schneller zu ergreifen.
Ein Vorschlag des BGL ist die Einrichtung von regionalen Notfallzentren unter Leitung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG). Diese könnten Transportkapazitäten koordinieren und Fahrer und Unternehmen laufend informieren.
Weiterhin fordert der BGL die Flexibilisierung der Öffnungszeiten bei den Be- und Entladerampen der verladenden Wirtschaft sowie die Übernahme der Be- und Entladung ausschließlich durch das Lagerpersonal, um das Ansteckungsrisiko für die LKW-Fahrer zu minimieren.
Außerdem sollen die Kontrollen des Sonn- und Feiertagsfahrverbots ausgesetzt werden.
Diesem Postulat schließt sich auch der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) an, fordert jedoch eine bundeseinheitliche und unbürokratische Umsetzung dieser Maßnahmen. Des Weiteren will BIEK, dass alle Warengruppen für den Transport an Sonntagen zugelassen werden und diese auch sonntags abgenommen und weiterdistribuiert werden können.
Der Verband weist auch darauf hin, dass falls künftig Sperrzonen oder Quarantänegebiete eingerichtet werden, Zufahrtsregelungen jetzt schon festegelegt werden müssen, damit die Lieferketten sichergestellt bleiben. Ebenso wichtig sind Regelungen, die eine unkontrollierte Schließung von Depots, Sortierzentren und andere logistischen Einrichtungen verhindern würden.
Angesichts des begrenzten Zeitraums zulässiger Sonntagsfahrten bis Ende April muss die Politik unbedingt für schlanke und zeiteffiziente Lösungen sorgen. Nur so kann verhindert werden, dass die ohnehin schon begrenzten Kapazitäten in Unternehmen und Verwaltung unnötig gebunden werden, macht Marten Bosselmann, Vorsitzender des BIEK deutlich.
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