Der dänische Logistikdienstleister DSV erweitert seine emissionsfreien Nahverkehrsbelieferung im Ruhrgebiet. Sei Anfang Dezember setzt DSV in Deutschland zum ersten Mal die E-LKW Typs DAF LF Electric 4×2 in Bochum und Bonn ein und beliefert dm-Märkte vorerst mit drei E-LKW nachhaltig. Beide Partner erarbeiten seit Jahren gemeinsam nachhaltige Lösungen innerhalb der logistischen Lieferketten und haben im Jahr 2021 gemeinsam eine Absichtserklärung zur weiteren Förderung nachhaltiger Projekte unterzeichnet.
Bereits 2016 startete die Belieferung einzelner dm-Märkte im Raum Köln mit einem ersten E-Truck. Seit Beginn 2023 sorgen bereits drei Mercedes eActros für eine CO2-freie Nahverkehrsbelieferung in Bonn. Seit März dieses Jahres erfolgt die Belieferung von 17 Nürnberger dm-Märkten mit vier Wasserstoff-LKW.
DSV hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen aus fremdvergebenen Transportdienstleistungen bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2019 zu reduzieren. Die innovative Weiterentwicklung des Fuhrparks ist ein weiterer Schritt in diese Richtung, teilt der dänische Logistikdienstleister mit.
Dachser startet mit E-LKW im Fernverkehr
Dachser setzt erstmals im Regelbetrieb einen vollelektrischen Volvo – den FH Electric mit einem Gesamtgewicht von 44 Tonnen, auf einer Fernverkehrsverbindung in Tschechien ein. Das Tandemgespann ist für den Transport von Gütern in Wechselbrücken ausgelegt und absolviert täglich im nächtlichen Regelverkehr die rund 180 Kilometer lange Strecke zwischen Kladno, nahe Prag, und Hradec Králové, östlich der Hauptstadt, hin und zurück und tagsüber zwei weitere Touren mit jeweils 180 Kilometern.
Wir freuen uns sehr, dass es uns im Rahmen unserer Klimaschutzaktivitäten gelungen ist, nach dem Nahverkehr nun auch den Startschuss für die Elektrifizierung unserer sehr wichtigen Wechselbrücken-Systemverkehre zu geben“, erläutert Stefan Hohm, Chief Development Officer bei Dachser.
Der dafür eingesetzte Volvo FH Electric ist nach Angaben von Dachser mit drei Elektromotoren und sechs Traktionsbatterien mit einer Gesamtkapazität von 540 kWh (BOL) ausgestattet. Diese können in nur 2,5 Stunden vollständig aufgeladen werden (DC, 250 kW). Um die E-Mobilität zu fördern, hat Dachser Czech Republic im vergangenen Jahr in die Installation von Ladestationen investiert, unter anderem auch in eine DC-Ladestation für Schnellladung.
John Muldoon, CEO der Volvo Group Czech Republic, sagt:
Die Zusammenarbeit zwischen der Volvo Group Czech Republic und Dachser zeigt das gemeinsame Engagement für die Reduzierung von CO2-Emissionen und die Förderung nachhaltiger Logistikpraktiken und ist ein Paradebeispiel für eine emissionsfreiere Zukunft im Transportsektor.”
Dachser war auch das erste Unternehmen in Tschechien, das die Zustellung von palettierten Sendungen per E-Lastenrad realisierte. 2020 startete der Logistikdienstleister Emission-Free Delivery in Prag, seitdem werden Sendungen ausschließlich emissionsfrei in einem definierten City-Gebiet zugestellt.
Erste Testphase eines kohlenstoffarmen Güterfernverkehrs auf europäischen Straßen
CEVA Logistics, ENGIE und SANEF, die Mitglieder der ECTN Alliance (European Clean Transport Network Alliance) starten mit der zweijährigen Testphase des gemeinsamen Konzepts für einen kohlenstoffarmen Güterfernverkehr unter realen Bedingungen auf französischen Autobahnen.
Der Test, der auf einer Strecke von über 900 Kilometer zwischen Avignon und Lille durchgeführt wird, soll laut den Akteuren zeigen, dass das ECTN-Konzept, das auf einem Netz von Terminals für die kohlenstoffarme Betankung von LKW basiert, schon heute den Weg für die Dekarbonisierung des Straßengüterfernverkehrs ebnet. Die Teststrecke umfasst vier Autobahnabschnitte zwischen fünf Relaisstationen.
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Die erste Testphase soll mit vier Bio-CNG-LKW starten, die vom Transportunternehmen F.D.E. Transports betrieben werden, dann sollen schrittweise bis zu 16 LKW ausgeweitet werden, davon zwölf mit Elektroantrieb. Wobei weitere Transportpartner und Verlader hinzukommen würden, hieß es vonseiten der Partner.
Dieser groß angelegte Test berücksichtigt nach eigenen Angaben im Rahmen eines Ko-Konstruktionsprozesses alle Beteiligten des Straßenverkehrs (Transportunternehmen, LKW-Fahrer, Kunden, Energieversorger, Autobahnbetreiber, LKW-Hersteller und Behörden). Parallel dazu führen die Mitglieder der ECTN-Allianz eine Machbarkeitsstudie durch, um eine mögliche Einführung des Konzepts auf europäischer Ebene zu bewerten.
Das ECTN-Projekt ist über zwei Jahre gereift. Indem wir die Kapazitäten und das Fachwissen von drei großen französischen Konzernen mit der Unterstützung unserer Partner und Kunden gebündelt haben, konnten wir die Voraussetzungen schaffen, um eine konkrete Antwort auf die entscheidende Herausforderung der Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs in Europa zu geben. Die Erfolgsgeschichte der Elektroautos, können wir mit der Unterstützung der europäischen Behörden auch auf LKW übertragen. Dieses Experiment ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einer weitreichenden Transformation unserer Branche, die erhebliche ökologische Vorteile mit sich bringen wird“, so Luc Nadal, Geschäftsführer von Ceva Logistics Europe.
Details zu der ECTN-Allianz und der Machbarkeitsstudie: ECTN-Projekt