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Das sind die wichtigsten Schifffahrtsrouten

Wir haben eine subjektive Auswahl an fünf wichtigsten Schifffahrtsrouten getroffen und diese auf Vor-und Nachteile untersucht.

Lesezeit 5 Min.

Der Suezkanal

Seit Dezember 2023 ist der Suezkanal wieder in aller Munde. Huthi-Rebellen im Jemen greifen Container-Schiffe in der Straße von Bab al-Mandeb mit Raketen und Drohnen an. Infolgedessen haben Reedereien wie Maersk, Hapag-Lloyd, MSC, Inventor Chemical Tankers die Fahrten durch den Suezkanal gestoppt.

Der Meerwasserkanal wurde am 17. November 1869 nach zehn Jahren Bauzeit eröffnet, verknüpft das Rote Meer und Mittelmeer sowie verbindet zusammen mit der Meerenge von Bab el-Mandeb am südlichen Ausgang des Roten Meeres den Indischen Ozean mit dem Atlantik.

Der 193 Kilometer lange Kanal ist die schnellste und kürzeste Seeroute zwischen Asien und Europa, da die Durchfahrt nur 16 Stunden dauert und die Fracht um bis zu 9 Tage kürzer unterwegs ist als beim Umfahren des Kap der Guten Hoffnung.Täglich passieren etwa 52 Frachtschiffe den Kanal, was etwa 19.000 Schiffe pro Jahr ergibt.

Nachteile: Der Kanal liegt in einer Region, die von politischer Instabilität gezeichnet ist.

Eine realistische Alternative zum Suezkanal gibt es derzeit nicht: Auch der Seeweg durch die Nordostpassage ist mit noch zu vielen, auch geostrategischen Risiken verbunden.

Der Panamakanal

Der Panamakanal wurde im Jahr 1914 eröffnet und verbindet den Pazifik mit dem Atlantik. Die 82 Kilometer lange Wasserstraße macht die Umfahrung des Kap Hoorn in Südamerika überflüssig und kürzt den Seeweg zwischen der Ostküste und Westküste Amerikas erheblich.Seit 2016 können den Kanal auch große Containerschiffe passieren.
Mit drei gewaltigen Schleusen und einem ausgeklügelten System zur Überwindung einer Höhendifferenz von 26 m wird der Kanal als Meisterwerk der Ingenieurbaukunst bezeichnet.

Täglich passieren im Normalfall etwa 40 Frachtschiffe den Kanal, was etwa 14.000 Schiffe pro Jahr ergibt. Rund 6 Prozent des weltweiten Seehandels werden über den Kanal abgewickelt.

Nachteile: Die Region ist von Dürre betroffen, der Panamakanal wird aber mit Süßwasser aus nah gelegenen Seen aufgefüllt. Seit Juli 2023 wird die Zahl der täglichen Durchfahrten aufgrund des niedrigen Wasserstandes kontinuierlich reduziert. Derzeit dürfen nur 18 Schiffe pro Tag die Wasserstraße befahren.

Alternativen gibt es nicht. Der Nikaragua-Kanal sollte dem Panamakanal den Rang ablaufen, doch seit einiger Zeit finden keine nennenswerten Bauarbeiten statt.

Der Ärmelkanal

Der Ärmelkanal, auch als English Channel oder La Manche bekannt, verbindet die Nordsee mit dem Atlantik .
Den Kanal passieren täglich über 500 Schiffe (180000 Schiffe im Jahr), was ihn zu einem der verkehrsreichsten Seewege der Welt macht.
Die Route gilt als relativ sicher, allerdings kommt es aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens öfter zu Kollisionen.

Die Straße von Hormus

Die Straße von Hormus ist eine Meerenge, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman, dem Arabischen Meer und dem Indischen Ozean im Osten verbindet.
Die Schifffahrtsstraße.ist von weltweit strategischer Bedeutung, da über sie die weltweite Ölversorgung abgewickelt warden.Im Schnitt passieren diese täglich 14 Öltanker, was über 5000 Tanker und 16,5 bis 17 Mio. Barrel Erdöl im Jahr ergibt.

Alternativen gibt es nicht. Die Öltransporte können eventuell durch Pipelines umgeleitet werden.
Außerdem liegt die Wasserstraße in einer politisch schwierigen Region und wird vom Iran öfters als politisches Druckmittel benutzt.

Die Straße von Malakka

Die Straße von Malakka ist eine Meerenge, die die an ihrem östlichen Ende gelegenen Straße von Singapur den Indischen Ozean und das Südchinesische Meer verbindet und gilt als eines der riskantesten Nadelöhre im Schiffsverkehr.Von dem Seeweg sind drei große Volkswirtschaften Asiens stark abhängig: Indien, China und Japan.

Die Route passieren täglich etwa 200-250 Schiffe, was 73.000 bis 91.000 Schiffe pro Jahr und rund 40 % des weltweiten Verkehrs ausmacht.

Eine Alternative gibt es derzeit nicht, obwohl Peking danach verzweifelt sucht, da ein Großteil der chinesischen Energieimporte über die Straße von Malakka abgewickelt wird. Zudem gilt der Schifffahrtsweg aufgrund von Piratenproblemen als gefährlich. Zwar konnte das Ausmaß der Piraterie durch regionale militärische Einsätze eingeschränkt werden, trotzdem kommt es weiterhin zu Überfällen auf Schiffe.