Zwischen 2020 und 2025 verzeichnete Deutschland insgesamt 11 M&A-Transaktionen in diesem Segment, mehr als jedes andere Land weltweit. Ti Insight führt diese Spitzenposition auf die starke industrielle Basis des Landes, die hohe Dichte mittelständischer Maschinen- und Anlagenbauer sowie die ausgeprägte Expertise im Bereich Schwerguttransport und Projektspedition zurück.
Starke Rahmenbedingungen für Projektlogistik
Projektlogistik, also der Transport großer, schwerer oder besonders hochwertiger Güter für industrielle und infrastrukturelle Großvorhaben – ist ein Sektor, in dem Deutschlands traditionelle Ingenieursstärke klare Wettbewerbsvorteile bietet. Die gut ausgebaute Straßen- und Schieneninfrastruktur, die zentrale Lage in Europa und die exportorientierte Industrie machen das Land zu einem natürlichen Knotenpunkt für den Verkehr überdimensionaler Fracht quer durch den Kontinent.
Mittelständler als Wachstumstreiber
Zahlreiche deutsche Projektlogistiker haben sich über Jahrzehnte einen Namen gemacht – durch die Kombination aus technischem Know-how und internationaler Reichweite. Ti Insight hebt unter anderem Unternehmen wie Deugro, Drewes Group und Gruber Logistics hervor, die durch Akquisitionen und Partnerschaften ihre multimodalen Schwergutkapazitäten ausgebaut haben. Auch global aufgestellte Logistikgruppen mit Hauptsitz in Deutschland – darunter DB Schenker (DSV) und DHL Industrial Projects – unterhalten spezialisierte Geschäftsbereiche für Projektlogistik und bedienen insbesondere Kunden aus den Bereichen Energie, Infrastruktur und Industrie.
Europa als Hotspot für Projektlogistik-Deals
Laut Bericht entfiel der Großteil der weltweit identifizierten 74 Projektlogistik-Deals im Zeitraum 2020 bis 2025 auf Europa. Dies spiegle sowohl die hohe Nachfrage nach Projekten im Bereich Energiewende als auch die fragmentierte Struktur des europäischen Marktes wider. Besonders mittelständische, häufig familiengeführte Unternehmen in Deutschland, den Niederlanden und Skandinavien sind für internationale Spediteure und Investoren attraktiv – insbesondere aufgrund ihrer technischen Kompetenz und regionalen Verankerung.
Energiewende sorgt für anhaltende Nachfrage
Ti Insight sieht die hohe Deal-Aktivität im engen Zusammenhang mit laufenden Investitionen in erneuerbare Energien, Netzausbau und industrielle Modernisierung – allesamt Bereiche, die spezialisierte Logistiklösungen mit hoher Traglast erfordern. Angesichts der beschleunigten Energiewende und der angestrebten industriellen Dekarbonisierung in Deutschland wird eine anhaltend hohe Nachfrage nach Projektlogistik erwartet.
Mit technischer Expertise, strategischer Lage und einem dynamischen M&A-Umfeld bleibt Deutschland das Kraftzentrum der europäischen Projektlogistik – und verbindet Ingenieurskunst mit wachsendem Bedarf an komplexen, integrierten Lieferkettenlösungen.









