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Ein Viertel aller LKW-Fahrer ist unzufrieden

Schlechte Bezahlung, Stress, körperliche Belastung, aber vor allem mangelnde Wertschätzung sind die Gründe für die Unzufriedenheit der LKW-Fahrer mit ihrem Job.

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Fast ein Viertel (24 Prozent) der LKW-Fahrer sind mit ihrem Job äußerst unzufrieden. Das sind Ergebnisse eines LKW-Reports von Jobmatch.me, der der BILD-Zeitung vorliegt.

Für die Umfrage hat Jobmatch 12.000 LKW-Fahrer befragt. Sie klagen nicht nur über schlechte Bezahlung, Stress und körperliche Belastung im Job, aber vor allem mangelnde Wertschätzung und Anerkennung in der Gesellschaft. Außerdem zeigt die Studie eine besorgniserregende Entwicklung. Die Unzufriedenheit weist eine steigende Tendenz vor – noch im Januar 2023 war die Zahl der Unzufriedenen um 12,6 Prozent geringer.

Im Bundesländervergleich zeigen sich nur geringfügige Unterschiede: Besonders unzufrieden waren LKW-Fahrer aus Mecklenburg-Vorpommern mit 31 Prozent, dicht gefolgt von Thüringen (30 Prozent) und Sachsen (29,5 Prozent). Der geringste Anteil der Unzufriedenen war in Berlin (17,7 Prozent), Hamburg (19,8 Prozent) und Baden-Württemberg (21,9 Prozent).


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Mangel an LKW-Fahrern spitzt sich zu

Die Umfragewerte sind wenig ermutigend, wenn man bedenkt, wie gravierend das Problem des Fahrermangels ist.

Eine Anfang 2023 veröffentlichte Konsortialstudie zur „Begegnung von Kapazitätsengpässen in der Logistik mit Schwerpunkt Fahrpersonal“ unter der Leitung der Professoren Wolfgang Stölzle von der Logistics Advisory Experts (Spin-off der Universität St. Gallen), Thorsten Schmidt von der Technischen Universität Dresden und Christian Kille vom Institut für Angewandte Logistik der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) hat anhand eines eigens für die Studie entwickelten Modells den Mangel an Fahrpersonal auf Basis aktueller Statistiken quantifiziert und berechnet, dass aktuell mehr als 70.000 LKW-Fahrer fehlen und dass der Fahrermangel jährlich um rund 20.000 Fahrer zunehmen wird.

Wie die Experten betonen, ist dieser Mangel damit relativ gesehen größer als in der Pflege oder der Erziehung. Darüber hinaus hat die Studie ergeben, dass durch den Fahrermangel im Jahr 2022 zusätzliche Kosten für die deutsche Wirtschaft in Höhe von ca. 10 Milliarden Euro entstanden sind.

 

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