Erste deutsche Shell LNG Tankstelle geht an den Start

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Mit der Einweihung seiner ersten LNG-Tankstelle für LKW in Hamburg nimmt Shell den Aufbau einer LNG-Infrastruktur für den Schwerlast-Verkehr in Deutschland in Angriff. Damit will Shell einen Beitrag leisten, dieser alternativen emissionsärmeren Antriebstechnologie zum Durchbruch zu verhelfen und die Umwelt trotz weiter steigenden Güterverkehrs auf den Straßen zu entlasten.

Die kürzlich eingeweihte Station am Georgswerder Bogen liegt in unmittelbarer Nähe zu den Autobahnkreuzen in Hamburgs Süden und ist damit ein wichtiger Tankspot für den Güterverkehr im, vom und zum Hamburger Hafen. Die Shell Tankstelle des Partners Autogrill wurde aufwändig saniert, ausgebaut und um ein modernes Burger King Restaurant erweitert. Sie bietet neben den zwei brandneuen Spuren zur Betankung mit LNG vier weitere Spuren zur Betankung mit Truck-Diesel und AdBlue sowie den anderen gängigen Shell Kraftstoffen. Bei einer Kapazität von fast 30 Tonnen werden ab Oktober täglich mehr als 200 LKW mit LNG betankt werden können.

Wir treiben die Diversifizierung unseres Kraftstoffportfolios und den Aufbau eines LNG-Stationsnetzes mit Blick auf das globale Ziel voran, den Ausstoß von Emissionen auch im Transportsektor zu begrenzen und den Kunden sauberere und wirtschaftliche Energielösungen anzubieten, erklärte der Chef der Shell in Deutschland, Dr. Thomas Zengerly.

Damit setzt Shell den Ausbau seines europäischen Netzwerks konsequent fort, denn Hamburg ist die neunte Station in Nordwest-Europa – sieben bestehen bereits in den Niederlanden sowie eine in Belgien. Weitere sollen zügig folgen; so zum Beispiel bis zu vier zusätzliche Stationen in Deutschland im Laufe der kommenden 18 Monate.

In Deutschland entfallen rund 20% der energiebezogenen CO2-Emissionen auf den Transportsektor. Während die Elektromobilität zum Beispiel im Bereich der PKW und Kleintransporter helfen kann, die Emissionen zu verringern, benötigt der Schwerlastverkehr auf längere Sicht leistungsfähigere Verbrennungsmotoren mit großer Reichweite. Hier bietet der Betrieb mit tiefkaltem, verflüssigtem Erdgas (LNG) erhebliche Vorteile hinsichtlich CO2-Ausstoß und Luftschadstoffen gegenüber Diesel. So entsteht zum Beispiel praktisch kein Feinstaub. Die Vorteile für Spediteure liegen neben den besseren Abgaswerten in geringeren Kraftstoffkosten. Zudem sind LNG-betriebene LKW je nach Motor deutlich leiser.

Europaweit 5000 LKW  mit LNG-Antrieb unterwegs

Bereits heute sind in Europa ca. 5000 LKW der Hersteller IVECO, SCANIA und VOLVO unterwegs, die mit LNG betrieben werden. Bis 2030 wird mit einer deutlichen Zunahme gerechnet, die nicht zuletzt durch Förderung seitens der Bundesregierung beflügelt werden soll.

LNG spielt in der Kraftstoffstrategie des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur eine wichtige Rolle. Wir freuen uns deshalb, dass Shell sich beim Aufbau der Tankinfrastruktur engagiert, sagte Guido Beermann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur bei der Einweihung in Hamburg.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie der Freien und Hansestadt Hamburg:

LNG kann ein Baustein sein für weniger Abgase und bessere Luft in Hamburg. Ich begrüße es sehr, dass die erste öffentliche Tankstelle für Flüssiggas in Deutschland hier in Hamburg steht. Als Stadt sind wir beim Thema E-Mobilität schon vorn dabei und wollen dies auch bei weiteren umweltfreundlichen Antrieben und Treibstoffen sein. Ein Potenzial für LNG sehe ich in Hamburg durchaus auch bei Schiffen, hier kann LNG den Partikelausstoß drastisch verringern und einen echten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Beim Klimaschutz ist die Zeit vorbei, im Konjunktiv und mit den Wörtern könnte, müsste und sollte zu reden. Die Pariser Klimaziele sind verpflichtend und verbindlich, also muss hier sehr bald viel passieren.

Foto: Shell

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