Das Abkommen erlaubt moldauischen Speditionen und EU-Transportunternehmen, Waren ohne zusätzliche Genehmigungen auf den jeweiligen Territorien zu befördern. Damit erhalten moldauische Exporte besseren Zugang zu den Weltmärkten über die EU, während zugleich Lieferungen aus der Union nach Moldau vereinfacht werden.
Nach Angaben der EU-Kommission hat sich die Maßnahme bereits spürbar ausgewirkt: Im dritten Quartal 2024 legten die moldauischen Straßentransporte in die EU im Vergleich zu 2021 um 57 Prozent im Volumen und um 41 Prozent im Wert zu. Auch die EU-Exporte nach Moldau stiegen deutlich – um 36 Prozent im Volumen und um 49 Prozent im Wert.
Politisches Signal und wirtschaftlicher Impuls
Apostolos Tzitzikostas, EU-Kommissar für nachhaltigen Transport und Tourismus, betonte die strategische Bedeutung:
„Die Verlängerung hat der moldauischen Wirtschaft entscheidende Unterstützung geleistet und gleichzeitig die EU-Exporte nach Moldau angekurbelt.“
Darüber hinaus spielt das Abkommen eine Rolle für die sogenannte „Solidarity Lanes“-Initiative. Diese alternativen Transportkorridore wurden geschaffen, um trotz der russischen Blockade ukrainischer Schwarzmeerhäfen den Export von Agrarprodukten und anderen Gütern sicherzustellen.
Brücke in Richtung EU-Integration
Formal gilt das Straßenverkehrsabkommen weiterhin als temporär und als Instrument zur Abfederung kriegsbedingter Handelsstörungen. Doch in Brüssel wird es auch als Schritt zu einer engeren wirtschaftlichen Anbindung Moldaus an die Europäische Union gesehen.