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Foto: Trucksters

Start-up will Fernverkehr mit E-LKW abwickeln. Wie geht das ohne entsprechende Ladeinfrastruktur?

Das Start-up für Straßentransport Trucksters aus Spanien will mit Beginn des kommenden Jahres anfangen, E-LKW auf seinen Langstrecken-Korridoren einzusetzen und bis Ende 2023 erste Fernstrecke ausschließlich mit emissionsfreien Fahrzeugen bedienen.

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Der neue Nachhaltigkeitsplan, den Trucksters erarbeitet hat, sieht eine Vermeidung von CO2-Emissionen im Verkehr vor. Damit wäre das Start-up eines der ersten Unternehmen, das E-LKW auf Langstrecken einsetzt und damit das Null-Emissionen-Ziel erreicht.

Die geringere Ladedauer von Batterien, die Langsamkeit des Ladevorgangs und fehlende Ladestationen, machten es bisher unmöglich, E-LKW auf langen Strecken einzusetzen.

Wie umgeht Trucksters die fehlende Ladeinfrastruktur?

Dank seines KI- und Big-Data-basierten Relaissystems, bei dem die LKW auf einer Fernstrecke jeweils immer nur Teilabschnitte fahren, kann Trucksters die bereits erwähnten Hindernisse umgehen.

Nach eigenen Angaben wird Trucksters zu Beginn des kommenden Jahres bereits erste Elektro-LKW in Betrieb nehmen, deren Anzahl sich im Laufe des Jahres erhöht soll. Der Einsatz von E-LKW ist Teil des neuen Nachhaltigkeitsplans des Unternehmens zur Vermeidung von CO2-Emissionen im Verkehr.

Direkte Emissionsminderung

Victor Ortega, Leiter des Nachhaltigkeitsteams bei Trucksters, erklärt:

Wir arbeiten daran, CO2-Emissionen direkt zu vermeiden, anstatt sie auszugleichen. Unser globales Ziel als Unternehmen ist, das aktuelle System des Langstreckentransports zu verändern. Mithilfe unseres Relaissystems möchten wir es humaner und nachhaltiger gestalten. Deshalb werden wir den Einsatz von Elektro-Trucks auf eigene Initiative beschleunigen.“

Trucksters konnte bereits mithilfe des Relaissystems und seiner Korridore, die durch mehrere EU-Länder führen, die Zahl der leeren LKW im Vergleich zum Branchendurchschnitt um 50 Prozent reduziert. Eine der Herausforderungen für das Unternehmen besteht nun darin, den Übergang zu einem emissionsfreien Fernverkehrsmodell auf der Straße zu beschleunigen.

Die Vorreiterrolle Trucksters steht im Einklang mit den Zielen des von der Europäischen Kommission ins Leben gerufenen Plans „Fit for 55”. Diese Verordnung sieht unter anderem vor, dass die Mitgliedstaaten verpflichtet werden, entlang des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-T) Ladepunkte für Elektro-Lkw mit einer Kapazität von 1.400 kW bis 2025 und 3.500 kW bis 2030 sowie auf allen bewachten LKW-Parkplätzen an TEN-T-Straßen zu installieren.

Trucksters arbeitet derzeit daran, die Infrastruktur für seine zukünftigen E-LKW einzurichten und steht in intensiven Verhandlungen mit führenden Elektrifizierungsherstellern.

Bessere Arbeitsbedingungen für Berufskraftfahrer

Das Trucksters-Team arbeitet für ein gemeinsames Ziel, nämlich die Lebensbedingungen von LKW-Fahrern auf Langstrecken zu verbessern. Dank Big Data und künstlicher Intelligenz müssen die Fahrer nur noch Abschnitte einer Strecke fahren, statt ganze Routen.

Der Transportalgorithmus von Trucksters berechnet den optimalen Umschlagplatz, an dem die Ladung von einem anderen Fahrer abgeholt werden kann, der die Ware dann zum nächsten Umschlagplatz oder an den Zielort bringt.

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