Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Gebrüder Weiss (Quelle: Gebrüder Weiss / Ohligschläger)

Gebrüder Weiss Bilanz 2024: Wachstum trotz Krisen – Investitionen in Nachhaltigkeit und Digitalisierung zahlen sich aus

Trotz eines herausfordernden Marktumfelds konnte Gebrüder Weiss 2024 seinen Umsatz um zehn Prozent auf 2,71 Milliarden Euro steigern. Das Unternehmen investierte gezielt in Digitalisierung, Automatisierung und nachhaltige Logistiklösungen. Besonders das Segment Air & Sea verzeichnete ein starkes Wachstum. Gleichzeitig wurden Fortschritte in der Dekarbonisierung erzielt – mit alternativen Antrieben und dem Ausbau erneuerbarer Energien.

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Das internationale Transport- und Logistikunternehmen Gebrüder Weiss erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Nettoumsatz von 2,71 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr (2023: 2,46 Milliarden Euro). Trotz globaler wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen konnte das Unternehmen Marktanteile hinzugewinnen und weiter expandieren.

Entwicklung in den Geschäftsbereichen

  • Air & Sea
    Mit 939 Millionen Euro verzeichnete (2023: 776 Millionen Euro), dieses Segment das höchste Umsatzwachstum (+21 Prozent). Hauptgründe waren der Ausbau des Netzwerks in den USA und Deutschland sowie steigende Transportvolumina im Transpazifik-Handel. Zudem sorgten steigende Seefrachtraten für Exporte von China nach Europa für Dynamik. Aufgrund der Angriffe im Roten Meer mussten die Containerschiffe die längere Route um das Kap der Guten Hoffnung (Südafrika) nehmen, anstatt den Suezkanal zu passieren.
  • Landverkehr und Logistik
    Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 1,52 Milliarden Euro (2023: 1,45 Milliarden Euro). Insbesondere der Bereich Home Delivery trug dazu bei, in dem Gebrüder Weiss Haushaltswaren in mehreren Ländern anliefert. Der Logistiker liefert Waren wie Kühlschränke oder Möbel im 2-Mann-Handling an Endkunden in Österreich und mehreren osteuropäischen Ländern.
  • DPD Österreich
    Der Paketdienst transportierte im Jahr 2024 mehr als 63,2 Millionen Pakete, eine Steigerung um eine Million Pakete gegenüber 2023. Wachstumstreiber waren in erster Linie der Export und das Privatkundengeschäft.

Konstant bei 60 Prozent blieb die Eigenkapitalquote des Unternehmens.

Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung & alternative Antriebe

Gebrüder Weiss investierte 124 Millionen Euro in den Ausbau von Logistikstandorten, Automatisierung und erneuerbare Energien.

Wichtige Projekte 2024:

  • Der Bau eines modernen Logistik- und IT-Zentrums in Wolfurt (Vorarlberg, Österreich) mit einem vollautomatischen Hochregallager.
  • Erweiterungen an Standorten in Deutschland (Aldingen), Österreich (Maria Saal), der Slowakei (Bratislava), Georgien (Tiflis) und Ungarn (Budapest), darunter ein neues Autostore-Lager in Budapest.
  • Die Übernahme der Luft- und Seefrachtspedition Cargo Link in Salt Lake City (USA). Zusammen mit der kürzlich eröffneten Niederlassung in Phoenix (Arizona) umfasst das Netzwerk in Nordamerika Eigenangaben zufolge mittlerweile 17 eigene Standorte.
  • Parallel dazu wurde das digitale Kundenportal myGW weiterentwickelt. Die Plattform, die Echtzeit-Transparenz zu Transportaufträgen bietet, verzeichnete 2024 25.000 Nutzer.

Alternative Antriebe:

  • E-Transporter in Österreich, Ungarn, Kroatien und Rumänien für die Zustellung an Privathaushalte,
  • zwei E-LKW in Deutschland sowie 13 weitere, die 2025 in Österreich in Betrieb genommen werden,
  • Umstellung eines großen Teils der LKW-Flotte in Österreich auf HVO.

Herausforderungen und Ausblick

Angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten in Europa, neuer Zollbestimmungen und der Krise in der Automobilindustrie bleibt das Marktumfeld anspruchsvoll. CEO Wolfram Senger-Weiss betont, dass Gebrüder Weiss weiterhin auf nachhaltige Innovationen, Digitalisierung und kundenorientierte Lösungen setzen wird, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Wir sind auf Kurs: Trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Spannungen konnten wir Marktanteile hinzugewinnen und damit gegen den Trend wachsen. Mit Investitionen in unser Netzwerk, in Automatisierung und digitale Innovationen haben wir unser Leistungsangebot erweitert und für unsere Kunden die passenden Transportlösungen entwickelt – mit dem klaren Anspruch, stabile Lieferketten zu gewährleisten“.

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