Der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal ist ein seit Jahren in der Logistik-und Transportbranche bekanntes Problem. Eine Anfang 2023 veröffentlichte Konsortialstudie zur „Begegnung von Kapazitätsengpässen in der Logistik mit Schwerpunkt Fahrpersonal“ unter der Leitung der Professoren Wolfgang Stölzle von der Logistics Advisory Experts (Spin-off der Universität St. Gallen), Thorsten Schmidt von der Technischen Universität Dresden und Christian Kille vom Institut für Angewandte Logistik der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) hat anhand eines eigens für die Studie entwickelten Modells den Mangel an Fahrpersonal auf Basis aktueller Statistiken quantifiziert und berechnet, dass aktuell mehr als 70.000 LKW-Fahrer fehlen und dass der Fahrermangel jährlich um rund 20.000 Fahrer zunehmen wird. Wie die Experten betonen, ist dieser Mangel damit relativ gesehen größer als in der Pflege oder der Erziehung. Darüber hinaus hat die Studie ergeben, dass durch den Fahrermangel im Jahr 2022 zusätzliche Kosten für die deutsche Wirtschaft in Höhe von ca. 10 Milliarden Euro entstanden sind.
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Unterdurchschnittliches Gehalt
Beim Gehalt macht sich der Personalmangel aber nicht wirklich bemerkbar. Eine jüngste Auswertung des von der gemeinnützigen Hans-Böckler-Stiftung betreuten Portals Lohnspiegel.de hat ergeben, dass das mittlere Einstiegsgehalt als Berufskraftfahrer im Güterverkehr bei 2.310 Euro liegt. Wer zehn Jahre Berufserfahrung hat, verdient durchschnittlich 2.400 Euro im Monat. Wer zwanzig Jahre Berufserfahrung hat verdient etwa 2.440 Euro in Vollzeit.
Die Auswertung macht auch deutlich, dass die Gehälter innerhalb der Berufe zum Teil stark variieren. In Ostdeutschland fällt der Monatsverdienst mit 2.140 Euro brutto niedriger aus als in Westdeutschland, wo es sich auf 2.460 Euro beläuft. Das Durchschnittsgehalt bei Frauen lag bei 2.220 Euro im Monat und bei Männern bei 2.410 Euro.
Die Frage, was man in einem bestimmten Beruf verdient, lässt sich so pauschal nur schwer beantworten – es kommt tatsächlich immer auf die individuelle Situation an, sagt Dr. Malte Lübker vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, der das Portal Lohnspiegel.de wissenschaftlich betreut.