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Hamburger Hafen hebt Preise deutlich stärker an als Rotterdam

Hamburgs Hafen ist teuer und wird noch teurer. Die Hamburger Hafenverwaltung hebt die Entgelte für die Nutzung der Hamburger Hafenanlagen im Vergleich zu anderen Häfen stark an. Wie die Hafenbehörde den Schritt begründet und was Experten dazu sagen.

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Hamburg ist ein sehr teurer Hafen was die Hafenentgelte angeht, hinzu kommen marode Brücken und Straßen und obendrein wurde er als einer der langsamsten Häfen der Welt attestiert. Da wundert es keinen mehr, wenn internationale Reedereien lieber günstigere Häfen ansteuern, wie Rotterdam oder Antwerpen.

Im globalen Ranking der 20 größten Häfen rutscht der drittgrößte Hafen Europas von Platz 18 auf den letzten Platz. Schaut man sich den Containerumschlag des Hamburger Hafens an, so ist dieser im ersten Halbjahr, im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum, um fast zwölf Prozent gesunken. Das sind keine guten Zahlen.

Und trotzdem hebt die Hamburg Port Authority (HPA) die Hafennutzungsentgelte im Hafen der Hansestadt ab Januar 2024 im Schnitt um 6,5 Prozent an.

Als Grund nennt die HPA die weiterhin sehr hohe Inflation und die gestiegenen Preise, wobei die jüngste Erhöhung erst neun Monate zurück liegt.

Hafen von Rotterdam viel günstiger

Die Erhöhung der Tarife in Rotterdam fallen deutlich geringer aus und basieren auf einer Vereinbarung aus dem Jahr 2021. Der Hafenbetrieb Rotterdam hat Ende 2021 eine dreijährige Vereinbarung über die Indexierung der Hafentarife für den Zeitraum 2022-2024 geschlossen. Im Rahmen dessen werden die Tarife im nächsten Jahr um 2,3 Prozent angehoben.

Der Chief Commercial Officer der HPA, Friedrich Stuhrmann sagt, dass die Preiserhöhung im Hamburger Hafen notwendig sei, um den Kunden weiterhin eine leistungsfähige Infrastruktur bieten zu können. Der Unternehmerverband Hafen Hamburg (UVHH) kritisiert regelmäßig die im Vergleich zu anderen Häfen hohen Kosten des Hamburger Hafens.


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HPA über Vorteile für Reedereien

Mit den neuen Hafennutzungsentgelten wird nach eigenen Angaben auch die Tarifstruktur vereinfacht.

Zum Beispiel entfällt die Mengenkomponente. Dies führt zu mehr Transparenz und weniger Aufwand auf allen Seiten. Weiter wird der bisher temporäre Quantumrabatt entfristet, ausgeweitet und im Volumen erhöht, heißt es vonseiten HPA.

Zum anderen möchte die HPA umweltfreundliche Reedereien stärker belohnen und im Bereich der Binnenschifffahrt werden unter bestimmten Voraussetzungen befristet bis Ende 2028 wesentliche Entgelte entfallen, wenn entsprechende Schiffe ausschließlich mit umweltfreundlich erzeugtem Strom betrieben werden, versichert die HPA.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Transport und Logistik

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