Der Zahlungsdienstleister Jitpay aus Braunschweig digitalisiert Abrechnungsprozesse in der Logistik und übernimmt im Rahmen der Zentralabrechnung die Abrechnung sämtlicher Logistikkosten für Versender, Speditionen und Fuhrunternehmen. Dieses Produkt wird kombiniert mit einer eigenen Supply-Chain-Finance-Lösung, die die sofortige Bezahlung der Leistungserbringer ermöglicht.
Die Nachricht zur Insolvenz des Braunschweiger Logistik-Bezahldienst Jitpay sorgt für Aufregung in der Branche. Der Bundesverband Logistik & Verkehr (BLV-pro) hat sich in einer Stellungnahme zu den möglichen Auswirkungen in der Logistikbranche geäußert.
Die Insolvenz von Jitpay wird massive Konsequenzen in der Logistikbranche hervorrufen; viele Zahlungen werden ausbleiben”, befürchtet BLV-pro, der eine Insolvenzwelle kleiner und mittelständischer Transportunternehmen bereits kommen sah.
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Daher wird den Kunden von Jitpay geraten, keine weiteren Zahlungsabwicklungen über den Bezahldienst abzuwickeln.
Transportunternehmer warten auf Ihr Geld und rücken nun der eigenen Schließung näher”, heißt es vonseiten BLV-pro.
Zudem möchte der Verband mit starken Aussagen, wie „Nun beginnt die Apokalypse für viele“ auf die prekäre Situation im Logistiksektor aufmerksam machen.
Inmitten wirtschaftlicher Unsicherheiten und globaler Herausforderungen hat die Branche mit einem signifikanten Anstieg an Insolvenzen zu kämpfen. Unternehmen, die von den Auswirkungen der aktuellen Situation betroffen sind, stehen vor schwierigen Entscheidungen und müssen sich neuen Realitäten anpassen”, betont BLV-pro.
Insidern zufolge hat auch die Mauterhöhung eine Mitschuld zu tragen. Rund ein Drittel der Mautkosten können mangels Liquidität nicht vertragsgemäß bezahlt werden, führende Versicherer kündigen Kunden mit Zahlungsschwierigkeiten, das berichtet eine Pressemitteilung von BLV-pro vom 21. März.
Diese Entwicklung in unserer Branche wurde von uns bereits seit langem gesehen und wir haben durch unsere verschiedenen Aktionen im vergangenen Jahr darauf aufmerksam gemacht und davor gewarnt“, meint Konstantin Popov, Vorsitzender des BLV-pro dazu.