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LKW-Fahrer plädiert für die Aufhebung der Vorschriften über die Lenk-und Ruhezeiten

Der LKW-Fahrer John Olier hat eine Petition an die Federal Motor Carrier Safety Administration gerichtet - die Behörde des US-Verkehrsministeriums, die für die Regulierung des Transportgewerbes zuständig ist, mit dem Ziel die Vorschriften über die Lenk-und Ruhezeiten zu lockern. Die öffentliche Unterstützung für sein Vorhaben war groß.

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Der Fahrer behauptet, dass er vor einiger Zeit selbst erleben konnte, wie sich die Lockerung der Vorschriften auf seine Arbeit am Steuer und die Verkehrssicherheit ausgewirkt hatten.

Von März 2020 bis Mitte Oktober 2022 galten in den Vereinigten Staaten Ausnahmeregelungen, die es erlaubten, diese Vorschriften im Fall von systemrelevanten Transporten von beispielsweise Lebensmitteln zu umgehen. Grund dafür war selbstverständlich die Corona-Pandemie. Ähnliche Maßnahmen wurden auch von den Regierungen vieler europäischer Länder vorübergehend beschlossen.

Knallharte Argumente?

In einem an die FMCSA gerichteten Antrag argumentierte John Olier, dass er durch die Ausnahmeregelungen die Möglichkeit hatte,  seine Arbeitszeit besser zu kontrollieren, was sich positiv auf sein Privatleben und seine Produktivität auswirke. Der Fahrer argumentierte, dass die Arbeit weniger stressig war,als ihm keine strengen Vorschriften aufgezwungen waren.

Ich habe keinen Zeitdruck. Ich verliere keine Zeit beim Rumsitzen und muss die verlorene Zeit anschließend nicht nachholen. Ich habe eine Verbesserung meines allgemeinen Gesundheitszustandes festgestellt, betonte der Fahrer in seiner Petition.

Er fügte hinzu, dass die derzeitigen Vorschriften ihn dazu zwingen, außerhalb eines gesunden Tagesrhythmus zu arbeiten, dem sein Körper folgt. Dies führe zu gefährlichen Situationen, nicht nur für ihn selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer. Ähnlich sehen es auch einige andere LKW-Fahrer, die sich darüber beschweren, dass sie ihre Zwangspause tagsüber bei großer Hitze einlegen müssen, was sie anschließend noch müder macht.

Am Rande bemerkt Olier, dass er noch nie in einen Unfall verwickelt war und danke seiner frühere Erfahrung im Militär gelernt hat, auf seinen Körper zu hören und die Symptome einer drohenden Ermüdung zu erkennen, berichtet cdllife.com.

Was sagen die Behörden dazu?

Der Antrag des Fahrers wurde eindeutig von der Öffentlichkeit unterstützt. Bei der FMCSA gingen mehr als hundert Briefe zu diesem Thema ein, die die Lockerung der Vorschriften unterstützten.

Dennoch beschloss die Behörde letztlich, den Vorschlag abzulehnen. Sie begründete dies damit, dass der Fahrer in keiner Weise nachweisen konnte, dass er nach der Freistellung zumindest sein derzeitiges Sicherheitsniveau beibehalten könne.

Interessanterweise war John Olier nicht der einzige Fahrer, der sich entschlossen hat, offiziell gegen die Vorschriften über die Lenk-und Ruhezeiten im Transportgewerbe zu klagen. US-Medien berichten, dass bereits mehrere Personen beschlossen haben, einen ähnlichen Schritt zu unternehmen. Bislang wurden jedoch alle Anträge abgelehnt.

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