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LKW-Maut 2025: Wichtige Neuerungen für Spediteure im Europa-Verkehr

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Ab Juli 2025 treten in mehreren europäischen Ländern bedeutende Änderungen der LKW-Maut in Kraft. Die neuen Regelungen beinhalten unter anderem eine Erhöhung der Strafen, eine Ausweitung des mautpflichtigen Straßennetzes, eine Aktualisierung der Tarife und die Einführung von CO2-Emissionsklassen.

Belgien: Neue Viapass-Tarife in Flandern und Brüssel

Ab 1. Juli 2025 gelten in Flandern und der Region Brüssel aktualisierte Mautsätze im Viapass-System für alle LKW über 3,5 Tonnen. Die Preise staffeln sich nach zulässigem Gesamtgewicht (3,5–12 t, 12–32 t, über 32 t) und Abgasnorm (Euro 0 bis Euro 6). Elektrische LKW (ZEV) bleiben mit aktiviertem On-Board-Unit (OBU) mautfrei (0 Cent/km). In Wallonien bleiben die Sätze unverändert, da sie dort bereits zu Jahresbeginn angepasst wurden.

Quelle: viapass.be

Dänemark: Verdoppelte Strafen und Blockade vor dem Storebælt

Spätaufsteher aufgepasst: Mit einer gesetzlichen Novelle hat Dänemark die Strafe für unbezahlte Maut von 4.500 auf 9.000 DKK (ca. 1.200 Euro) pro Tag und Fahrzeug verdoppelt.

Neu ist eine Bestimmung, die es ermöglicht, LKW vor der Storebælt-Brücke anzuhalten. Wenn das System einen Zahlungsrückstand feststellt, muss der Fahrer sofort zahlen oder umkehren. Das System basiert auf einer automatischen Nummernschilderkennung, und festgestellte Verstöße werden an die Polizei weitergeleitet.

Seit dem Start des KmToll-Systems im Januar 2024 haben Spediteure über zahlreiche technische Probleme und fehlerhafte Bußgelder berichtet. Der dänische ITD-Verband appelliert an die Unternehmen, die zu Unrecht erhobenen Bußgelder nicht zu zahlen – denn es besteht die Möglichkeit, sie bis zum Abschluss des Berufungs- oder Gerichtsverfahrens aufzuschieben.

Obwohl angekündigt wurde, dass ab dem 1. Juli 2025 nicht gezahlte Bußgelder automatisch zur Beschlagnahmung des LKW führen, kann das Verfahren in der Praxis bis zu mehreren Jahren dauern. Wie die DTL-Organisation betont, wird die Vollstreckung erst durch ein rechtskräftiges Gerichtsurteil möglich.

Litauen: 1.151 km mehr mautpflichtige Strecken

Litauens Regierung erweitert das Vignette-Netz um 21 Regionalstraßenabschnitte. Ab 1. Juli 2025 steigt die gebührenpflichtige Gesamtstrecke auf 2.851 km. Privatwagen bleiben ausgenommen; mautpflichtig sind ausschließlich gewerbliche Güter- und Personenverkehre.

Via Lietuva verspricht so mehr Einnahmen für Erhalt und Ausbau – mit bis zu 77 Mio. Euro Vignetteneinnahmen im Jahr 2026.

Slowakei: CO₂-Klassen für Eurowin­nette

Im Einklang mit der EU-Richtlinie führt die Slowakei ab 1. Juli 2025 eine CO₂-basierte Staffelung der E-Vignette ein. LKW werden in fünf Emissionsklassen von CO₂ 1 (höchster Satz) bis CO₂ 5 (Null-Emission) eingeteilt.

Alt-Fahrzeuge (Zulassung vor Juli 2019) landen automatisch in Klasse 1 – Ausnahmen gelten für E- und Wasserstofffahrzeuge. Neuere LKW können kostenfrei per Dokumenteneinreichung eine günstigere Klasse beantragen (COC/CIF/Datenblatt) über www.emyto.sk, E-Mail oder Post.

Zwar bleibt die Umstufung freiwillig, doch lohnt sich der Aufwand für moderne Flotten.

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