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Fot. Flickr/CC BY-SA 2.0/Elvert Barnes

Löhne werden um 1% steigen. Fahrer bezeichnen den Vorschlag als „beleidigend” und kündigen einen Streik an

Damit haben die bei DHL Supply Chain angestellten Fahrer nicht gerechnet. Der Vorschlag hat sie so verärgert, dass sie einen Streik ankündigten. Britische Medien warnen, dass dies den Lieferservice für Online-Einkäufe ernsthaft beeinträchtigen könnte

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Die Gewerkschaft Unite meldet, dass eine vorläufige Umfrage unter 200 Fahrern, die in einem Distributionszentrum in Dartford Lieferungen abwickeln, ergeben hat, dass sogar 98 Prozent der Beschäftigten streiken wollen. Medienberichten zufolge sind sie enttäuscht über die vorgeschlagenen Lohnerhöhungen, die sie als beleidigend bezeichnen.

Wird Weihnachten abgesagt?

Mit einem Streik drohen Fahrer von DHL Supply Chain als auch die von Jodel.  Die Gewerkschaften reagierten sofort. Sie wollen zeitnah eine formelle Abstimmung über den Streik durchführen, berichtet express.co.uk.

Über den landesweite Fahrer-Mangel schreiben derzeit alle Medien. Ich verstehe also nicht, wie DHL dieses beleidigende Angebot einer Lohnerhöhung von 1 Prozent geheim halten wollte, sagt Phil Silkstone von Unite.

Die Gewerkschaften erwarten, dass den Fahrern ein Angebot gemacht wird, das „ihre harte Arbeit und ihr Engagement widerspiegelt”.

Unterdessen haben die Vertreter von Unternehmen ihren Unmut über die Reaktion von Fahrern und Gewerkschaften zum Ausdruck gebracht. Sie erklärten, sie seien „enttäuscht”, weil weitere Lohnverhandlungen noch ausstünden, berichtet motortransport.co.uk.

Britische Medien warnen, dass sich ein möglicher Protest der Fahrer negativ auf die Lieferketten  auswirken könnte. Und die Situation ist jetzt schon kritisch. Mitte des Monats haben wir über Fast-Food-Restaurants im Vereinigten Königreich berichtet, die schließen mussten, weil sie Probleme mit der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln hatten. In den Pubs geht das Bier aus, bei McDonalds gehen die Milchshakes aus, und bei KFC fehlen bereits bestimmte Gerichte im Menu.

Tesco hat im übertragenen Sinne bereits begonnen, über die Absage von Weihnachten zu sprechen, berichtet express.co.uk.

Prämien für LKW-Fahrer

Andererseits bieten immer mehr Unternehmen im Vereinigten Königreich diverse Prämien und Boni für Fahrer an. Neuen Mitarbeitern werden hohe Prämien angeboten und alte Mitarbeiter erhalten Lohnerhöhungen. Es mangelt auch nicht an unkonventionellen Maßnahmen: Eine Unternehmen hat beispielsweise einen Erholungsbereiche mit alkoholfreiem Bier speziell für seine LKW-Fahrer eingerichtet.

Kürzlich berichteten britische Medien über das Einzelhandelsunternehmen Dixons Carphone. Jeder Mitarbeiter, der einen neuen LKW-Fahrer mit sich bringt , erhält einen einmaligen Bonus von 1.000 Pfund. Und wenn er sich umschulen lässt, erhält er nicht nur 1.500 Pfund, sondern das Unternehmen übernimmt auch die Kosten für die Ausbildung und die Qualifikationstests, schreibt theguardian.com.

Schätzungen zufolge fehlen im Vereinigten Königreich derzeit rund 70.000 Kraftfahrer.

 

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