Im Mittelpunkt der Verhandlungen steht ein vom Verband erarbeitetes Ausgleichs- und Effizienzpaket, das unter anderem einen flächendeckenden Nacht-80er, die Einführung von C17-LKW, sowie gesetzliche Anpassungen zur Flexibilisierung vorsieht, allesamt laut WKÖ budgetneutral umsetzbar.
„Die Belastung durch die Mauterhöhung bleibt enorm. Wir sehen es als unsere Pflicht, konstruktiv mit dem Ministerium an Lösungen zu arbeiten“, erklärt Fachverbandsobmann Markus Fischer.
Die Protestfahrt bleibt als Option bestehen, eine Neuansetzung ist abhängig vom weiteren Verlauf der Gespräche. Der Verband will seine Mitglieder laufend informieren.
Die Erhöhung der fahrleistungsabhängigen Maut um 7,7 Prozent bleibt für viele österreichische Güterverkehrsunternehmen ein schwerer Belastungsfaktor.
Laut einer Pressemeldung des Fachverbands Güterbeförderungsgewerbe können die zusätzlichen Kosten in Zeiten hoher Inflation kaum weitergegeben werden. Eine Blitzumfrage zeigt: Mehr als 90 Prozent der Betriebe erwarten deutliche wirtschaftliche Nachteile.
„Die Stimmung ist schlecht, die wirtschaftliche Lage angespannt. Wir müssen alles tun, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, sagt Fachverbandsobmann Markus Fischer.
Der Verband fordert daher einen Belastungsstopp und rasche Ausgleichsmaßnahmen.
Protestfahrt am 26. November
Um Druck aufzubauen, hat die Branche die nächste Protestfahrt für den 26. November angemeldet. Bereits im September hatte die WKÖ gewarnt, dass die Mauterhöhung trotz Reduktion weiterhin „eine enorme Belastung“ darstelle und weitere Aktionen unvermeidbar seien.
Österreich gehört schon heute zu den Ländern mit den höchsten LKW-Mautsätzen Europas – ein Standortnachteil, der nach Ansicht der Branche durch steigenden internationalen Wettbewerb zusätzlich verstärkt wird.
Forderung nach Nacht-80 km/h, C17-LKW und weiteren Maßnahmen
Ein Kernthema der Transportwirtschaft bleibt die Frage der nächtlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Fischer erklärt:
„Heute gibt es bereits einige Strecken, auf denen mit 80 km/h gefahren werden darf – gekennzeichnet durch Zusatztafeln. Wir fordern eine flächendeckende Ausrollung dieser Regelung.“
Aus Sicht des Verbands würde ein bundesweiter Nacht-80er effizientere Abläufe ermöglichen und gleichzeitig zur Lärmentlastung beitragen.
In der Pressemeldung werden weitere Vorschläge aufgelistet, die laut Fachverband ohne zusätzliche Budgetbelastung realisiert werden könnten:
- Einführung von C17-LKW: Junge Menschen sollen bereits ab 17 Jahren – nach vollständiger Ausbildung – begleitet Praxiserfahrung sammeln dürfen. Die WKÖ verweist auf das „Erfolgsmodell L17“ im Pkw-Bereich.
- Aufnahme von Berufskraftfahrern in die Mangelberufsliste, um Fachkräfte zu sichern.
- Zulassung von 5-Achsern mit 40 Tonnen Gesamtgewicht.
- Kostenneutrale Anpassungen bei Abmessungen und Gewichten, um die betriebliche Effizienz zu steigern.
„Wir brauchen ein Paket zur Standortsicherung und zwar jetzt“, so Fischer.









