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Foto: AdobeStock/Jürgen Fälchle

Einigung bei LKW-Maut: Branche erhält Planungssicherheit trotz steigender Kosten

Lesezeit 2 Min.

Die österreichische Transport- und Logistikbranche steht seit Monaten unter massivem wirtschaftlichem Druck. Am 10. September rollten 63 LKW aus allen Landesteilen in einer Protestfahrt vor das Verkehrsministerium in Wien, um gegen die geplante Mauterhöhung 2026 zu protestieren. Nur wenige Stunden später folgte die politische Antwort: Die Bundesregierung einigte sich überraschend schnell auf ein Mautpaket, das eine einmalige Entlastung bringt und gleichzeitig ökologische Kosten stärker einbezieht.

Dieser Text wurde vollständig von einem Redakteur verfasst – basierend auf fachlichem Wissen, journalistischer Erfahrung und sorgfältiger Recherche. Künstliche Intelligenz kam dabei nicht zum Einsatz.

Die Protestfahrt hat Wirkung gezeigt. Transporteure begrüßen die Entscheidung grundsätzlich, auch wenn die strukturellen Belastungen für die Branche weiter hoch bleiben.

Die Regierung verspricht Planungssicherheit und will mit dem neuen Modell nach eigenen Angaben „mehr Kostenwahrheit im Straßenverkehr“ schaffen und gleichzeitig die Finanzierung der Infrastruktur absichern.

Kernpunkte sind:

  • Aussetzung der Maut-Valorisierung: Für 2026 entfällt die automatische Anpassung der Infrastrukturkosten an die Inflation. Die PKW-Vignette wird dagegen wie üblich um die Inflation erhöht (+2,9 %).
  • Anlastung externer Kosten: Luftverschmutzung, Lärmbelastung und CO₂-Emissionen schwerer Fahrzeuge werden mit 42 Millionen Euro stärker eingerechnet.
  • Förderung von E-LKW: Die Rabattregelung von 75 Prozent für emissionsfreie Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gilt nun verbindlich bis 2030.

„Mit dem Mautpaket schaffen wir bessere Planungssicherheit für die Transportwirtschaft beim Umstieg auf E-LKW und stellen gleichzeitig die Finanzierung der Infrastruktur auf nachhaltigere Beine“, erklärte Hanke.

Österreich bleibt Maut-Europameister

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die im europäischen Vergleich hohen Mautkosten. Laut WKÖ reicht eine Mautgebühr von 50 Euro in Österreich für 94 Kilometer, in Deutschland für 144 Kilometer, in Polen sogar für 535 Kilometer.

Für die Branche war die nun beschlossene Aussetzung der Maut-Valorisierung ein wichtiges Signal. Gleichwohl bleibt der Kostendruck hoch – nicht zuletzt durch zusätzliche Abgaben, steigende Löhne und den schwachen Konjunkturtrend im Güterverkehr.

Hintergrund: Branche warnt seit Monaten

Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hatte bereits im Sommer eindringlich vor einer zusätzlichen Belastung gewarnt. Branchenobmann Alexander Klacska sprach von einer „Belastungsgrenze“ der Unternehmen.

Die Zahlen unterstreichen die angespannte Lage:

  • Die Neuzulassungen von LKW und Sattelzugmaschinen sind zwischen Januar und Mai 2025 um 21 Prozent eingebrochen.
  • Laut WKÖ-Konjunkturumfrage bewerten nur noch 58 Prozent der Unternehmen ihren Auftragsbestand als ausreichend.
  • Die jährliche Kostenbelastung für einen 40-Tonner ist bereits auf über 80.000 Euro gestiegen und könnte bis 2026 auf knapp 92.000 Euro anwachsen.

„Betrugen die Kostenbelastungen für einen 40-Tonnen-LKW im Jahr 2022 noch 63.000 Euro, so werden sie 2026 bei knapp 92.000 Euro liegen“, warnte Klacska bereits Mitte Juni.

 

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