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Trucker-Gehälter im Vergleich: UK ganz vorne – Osteuropa abgeschlagen

Lesezeit 7 Min.

Britische LKW-Fahrer verdienen mehr als dreimal so viel wie ihre ungarischen Kollegen und übertreffen sogar die gut bezahlten Trucker Deutschlands, wie neue Daten zeigen – trotz ständiger Beschwerden über Bezahlung und Arbeitsbedingungen.

Dieser Text wurde vollständig von einem Redakteur verfasst – basierend auf fachlichem Wissen, journalistischer Erfahrung und sorgfältiger Recherche. Künstliche Intelligenz kam dabei nicht zum Einsatz.

Der Arbeitskräftemangel durch den Brexit und die stark unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen in Europa haben einen Kontinent geschaffen, auf dem die Geografie mehr über Ihr Gehalt bestimmt als Ihre Fahrkünste. Mit 3.350 £ brutto im Monat führen britische Fahrer die europäische Gehaltsrangliste mit 3.930 Euro an, während Ungarn mit nur 1.039 Euro am unteren Ende liegt.

Die Lohnunterschiede auf dem Kontinent sind bemerkenswert. Frankreich 1.850 Euro und Rumänien 1.794 Euro stehen nur leicht besser da als Ungarn, während Spanien im Durchschnitt 2.450 Euro und Polen 2.814 Euro erreicht. Nur Deutschland kommt mit 3.357 Euro nahe an das britische Niveau heran.

Aber die wahre Geschichte zeigt sich, wenn die Löhne mit nationalen Benchmarks verglichen werden. Polnische internationale Fahrer verdienen das 2,7-fache ihres Mindestlohns – der höchste Multiplikator in Europa –, während britische Trucker 70 Prozent mehr als den Mindestlohn nach Hause bringen und 9 Prozent über dem nationalen Durchschnitt liegen. Deutsche Fahrer verdienen 64 Prozent über dem Mindestlohn, liegen aber immer noch 13 Prozent hinter dem nationalen Durchschnitt.

Im krassen Gegensatz dazu übersteigen französische Fahrer nur knapp den Mindestlohn mit nur 91 Prozent des gesetzlichen Mindestlohns, während ungarische Trucker tatsächlich darunter liegen bei 79 Prozent – eine Situation, die ernsthafte Fragen über die Nachhaltigkeit des Berufs in Osteuropa aufwirft.

Vereinigtes Königreich: Die unverhofften Nutznießer des Brexit

Britische LKW-Fahrer sind als unerwartete Gewinner aus den durch den Brexit bedingten Arbeitskräftemangel hervorgegangen. Daten des Office for National Statistics zeigen ein mittleres Nettoeinkommen von 2.705 £ monatlich, was sie 70 Prozent über dem Mindestlohn und fast 30 Prozent über dem Medianverdienst britischer Arbeitnehmer positioniert.

Die Spanne ist signifikant: Die obersten 10 Prozent der Fahrer verdienen über 56.400 £ jährlich, während selbst die untersten 10 Prozent 26.700 £ nach Hause bringen.

Regionale Unterschiede bestehen weiterhin – Fahrer in London verlangen Prämien im Vergleich zu ihren Kollegen in Wales oder dem Nordosten –, aber der Beruf des LKW-Fahrers gehört in Großbritannien zu den besser bezahlten manuellen Berufen.

Im Gegensatz zu weiten Teilen Europas, wo Fahrer in den Gehaltstabellen oft am unteren Ende stehen, liegen britische Trucker deutlich über dem Durchschnitt und machen das LKW-Fahren zu einem der wenigen Transportberufe, bei dem das Gehalt noch Gewicht hat.

Deutschland: Solide Bezahlung, wachsende Erwartungen

Deutsche Berufskraftfahrer verdienen im Durchschnitt 2.536 Euro netto monatlich – respektabel, aber immer noch 13 Prozent unter dem nationalen Durchschnitt. Der Beruf liegt im Mittelfeld: spürbar über dem Mindestlohn, aber nicht in der Lage, dem breiteren wirtschaftlichen Wohlstand zu entsprechen.

Regionale Unterschiede sind ausgeprägt und spiegeln Deutschlands wirtschaftliche Geografie wider. Fahrer in Schleswig-Holstein erwarten 3.550-3.575 Euro monatlich, während östliche Bundesstaaten wie Thüringen und Sachsen-Anhalt 3.175-3.275 Euro bieten. Berlin, ungewöhnlich für den Osten, fordert 3.475 Euro.

Branchenumfragen zeigen, dass Fahrer zunehmend mehr als nur Bezahlung erwarten – moderne Flotten, vorhersagbare Einsatzpläne und angemessene Zuschläge für Nächte und Wochenenden werden zu Standardforderungen, da der Arbeitskräftemangel den Arbeitern mehr Verhandlungsmacht verleiht.

Polen: der große Unterschied

Polen betreibt ein zweistufiges System, das Europas komplexe Transportökonomie beleuchtet. Internationale Fahrer können netto 10.000 PLN verdienen (2.345 €) – komfortabel über dem nationalen Durchschnitt und 3,2-mal den Mindestlohn. Diese Fahrer sind Europas mobile Aristokratie geworden, indem sie Lohnarbitrage über Grenzen hinweg nutzen.

Aber inländische Fahrer stehen vor einer härteren Realität. Anfänger starten mit 4.500 PLN (1.055 €), nur 40 Prozent über dem Mindestlohn und oft Schwierigkeiten, den nationalen Median zu erreichen. Selbst erfahrene inländische Fahrer mit 6.000 PLN (1.407 €) erreichen kaum den nationalen Durchschnitt.

Diese Kluft spiegelt die breiteren europäischen Dynamiken wider: Der internationale Transport bietet Fluchtwege aus den inländischen Lohnbeschränkungen, während der lokale Transport an die nationalen wirtschaftlichen Realitäten gebunden bleibt.

Frankreich, Rumänien und Ungarn: die kämpfende Peripherie

In Süd- und Osteuropa bleibt das LKW-Fahren in Niedriglohnzyklen gefangen, die die langfristige Lebensfähigkeit des Berufs bedrohen.

Französische Fahrer stehen vielleicht vor den härtesten relativen Bedingungen unter den westeuropäischen Nationen. Durchschnittliche Nettoeinkommen von 1.420 Euro liegen fast genau auf Mindestlohnniveau und 1.300 Euro unter dem nationalen Durchschnitt. Selbst erfahrene internationale Fahrer verdienen nur 1.544 Euro netto – kaum eine Verbesserung, die erklärt, warum französische Speditionen zunehmend auf osteuropäische Arbeitskräfte setzen.

Spanien zeigt, wie Erfahrung zählen kann. Anfänger verdienen 1.070 Euro netto, knapp über dem Mindestlohn, aber erfahrene Fahrer können 2.040 Euro erreichen – endlich auf nationalem Durchschnittsniveau. Der Beruf funktioniert als lange Ausbildungszeit, bei der nur Durchhaltevermögen sich auszahlt.

Ungarische Trucker ertragen die härtesten Bedingungen Europas. Mit 271.000 HUF netto (690 €) verdienen sie weniger als den Mindestlohn für Facharbeiter und nur 58 Prozent des nationalen Durchschnittseinkommens. Während inoffizielle Zahlungen wie Kilometergeld das tatsächliche Einkommen erhöhen mögen, zeichnen die offiziellen Zahlen ein Bild der systematischen Unterbewertung.

Rumänische Transportarbeiter verdienen mit 1.078 Euro monatlich etwas über dem geschätzten Median, aber weit unter den nationalen Durchschnittswerten, was darauf hindeutet, dass der Beruf aus dem untersten Bereich aufgestiegen ist, ohne die Mittelschichtsprosperität zu erreichen.

Europas Transport-Abrechnung

Diese Disparitäten offenbaren grundlegende strukturelle Probleme im europäischen Logistiknetzwerk. Während britische Fahrer von durch den Brexit verursachtem Mangel profitieren, der echten Lohndruck erzwingt, basiert ein großer Teil des Kontinents auf nachhaltig niedrigen Löhnen im Transportwesen.

Frankreichs Abhängigkeit von ausländischen Fahrern und Ungarns unter Mindestlohnbedingungen deuten auf Märkte unter starkem Stress hin. Vor den europäischen Entscheidungsträgern steht eine grundlegende Frage: Kann der Kontinent eine nachhaltige Transportökonomie entwickeln, oder wird der Handel zunehmend von einer immer kleiner werdenden Gruppe von Fahrern abhängen, die bereit sind, Armutslöhne zu akzeptieren?

Für die britischen Trucker, die immer noch über Bedingungen klagen, ist die Botschaft klar – sie genießen eines der besten Geschäfte Europas in einer Branche, in der Geografie zum Schicksal geworden ist.

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