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78 Tonnen Gigaliner werden in den Regelbetrieb aufgenommen, es wird länger und schwerer

Es soll länger und schwerer werden und damit umweltfreundlicher! Durch die Straßen mancher nordischen Länder sollen Ökotrucks bzw. Lang-LKW bald rollen und das mit einer Länge von knapp 35 Metern und einem Maximalgewicht von 78 Tonnen.

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In Schweden sollen die sogenannten Öko-Liner in den Regelbetrieb aufgenommen werden. Nach Angaben der Regierung in Stockholm eignen sich rund 450 Kilometer der dortigen Straßen für Lang-LKW. Derzeit gilt in Schweden eine Maximallänge von 25,25 Metern, jetzt strebt die Regierung eine Anhebung des Limits auf 34,5 Meter an. Allerdings soll die Höchstgeschwindigkeit auf den ausgewiesenen Straßen auf 80 km/h reduziert werden.

Die Möglichkeit, längere LKW zu fahren, wird von der Industrie gewünscht und ermöglicht eine effizientere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Dies sind Maßnahmen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie stärken und die Klimaauswirkungen des Verkehrs verringern”, so Infrastrukturminister Tomas Eneroth in einem Kommentar auf der Website der Regierung.

Der Vorschlag wird nun von der Europäischen Kommission notifiziert. Die Stellungnahme der EU ist eine Voraussetzung für die Entscheidung der schwedischen Regierung über die Änderungen.

Niederlanden doch ohne Lang-LKW

Auch die Niederlanden wollten das Limit anheben, doch nun zog das Ministerium den Stecker. Die Lang-LKW kommen nicht auf niederländische Straßen, schrieb gestern das Nachrichtenportal nt.nl.

Der Grund sei die Verkehrssicherheit, die insbesondere auf dem bestehenden Straßennetz in der Niederlande nicht gewährleistet wird, so die Regierung.

In den sozialen Medien gibt es eine enttäuschte Reaktion auf die Nachricht. Laut Janko van der Baan, Direktor von Scania Benelux, hat der Öko-Liner das Potenzial, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Wir haben einen hiesigen Mangel an Fahrern und müssen außerdem nachhaltiger werden”, schreibt er auf LinkedIn. Genau wie das LZV vor Jahren hätte dies ein Innovationsschritt für die Niederlande sein können.

In Dänemark sollen 78 Tonnen und 34 Meter Lang-LKW durch die Straßen rollen

Das dänische Parlament hat mit breiter Mehrheit beschlossen, einen Versuch mit Lang-LKW auf dem dänischen Straßennetz zu starten. Die Tests sollen vorerst auf der Strecke zwischen dem Hafen von Aarhus und Høje-Taastrup durchgeführt werden, heißt es seitens des dänischen Transportministeriums. Es wird aber auch über eine Verlängerung des Abschnitts bis nach Malmö nachgedacht.

Das Pilotenprojekt soll nach Genehmigung der Europäischen Kommission an den Start gehen. Das Maximalgewicht der Fahrzeuge darf 78 Tonnen samt Anhänger betragen.

Die dänische Regierung unterstreicht die Vorteile der überlangen LKW. „Die Lang-LKW bieten die Möglichkeit, mehr Güter auf einmal auf der Straße zu transportieren und helfen so, den CO2-Ausstoß um insgesamt 22.000 Tonnen zu reduzieren.“

Eine Analyse der dänischen Behörden hat ergeben, dass dadurch in 15 Jahren nicht nur 22.000 Tonnen CO eingespart werden, sondern auch ein volkswirtschaftlicher Nutzen von 300 Millionen Dänischen Kronen (40 Millionen Euro) entsteht.

Da die Regierung noch auf Genehmigungen seitens der Europäischen Kommission wartet, werden die Fahrzeuge voraussichtlich erst Anfang 2023 auf dänischen Straßen unterwegs sein.

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