Einer der Angegriffenen soll nur leichte Verletzungen erlitten haben, der andere habe jedoch Stichwunden erlitten, ein Ohr verloren und Prügel eingesteckt.
Im Moment kämpft er im Krankenhaus um sein Leben und soweit wir wissen, ist sein Zustand kritisch”, heißt es in der Mitteilung.
In der E-Mail wird ferner behauptet, der Angriff auf den LKW-Fahrer sei das Ergebnis eines Streits zwischen den bei Agmaz beschäftigten georgischen Fahrern. Laut dem E-Mail Verfasser befanden sich die angegriffenen Fahrer auf dem Rückweg von “einem in Deutschland stattfindenden Streik”. Bei den Angreifern wiederum soll es sich um Georgier handeln, die von Fahrern geschickt wurden, die sich noch in dem besagten Streik befanden.
Die polizeiliche Darstellung der Ereignisse
Wir haben uns mit dem Polizeipräsidium des Bezirks in Krakau in Verbindung gesetzt. Dort wurde bestätigt, dass es tatsächlich eine Messerstecherei an einem der Bahnhöfe im Kreisgebiet gegeben hat, aber die Polizei bringt den Vorfall nicht mit Agmaz in Verbindung. Es ist auch schwierig, im offiziellen Pressekommuniqué die Information zu finden, dass es sich bei den Opfern um LKW-Fahrer handelt.
Nach Angaben der Polizei kam es am Dienstagmorgen zu einem Streit zwischen drei Männern. Einer von ihnen wurde mit einem Messer verletzt, die anderen flüchteten.
Der 29-Jährige, bei dem es sich offenbar um einen georgischen Staatsangehörigen handelt, wurde in ein Krankenhaus gebracht und dort medizinisch versorgt. Glücklicherweise erlitt er nur oberflächliche Verletzungen”, so die Polizei.
Die Beamten stellten fest, dass drei Männer aus Georgien an der Schlägerei beteiligt waren. Alle Teilnehmer an dem Vorfall wurden festgenommen und verhört. Schließlich wurde einer von ihnen “wegen der Teilnahme an einer Schlägerei mit einem gefährlichen Gegenstand in Form eines Messers angeklagt, was mit einer Freiheitsstrafe von bis zu acht Jahren geahndet wird”, die beiden anderen wegen “Teilnahme an einer Schlägerei, was mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet wird”.
Firmeninhaber spricht über Lösegeldforderungen
Der polnische Unternehmer Łukasz Mazur – Eigentümer von Agmaz, ist der Ansicht, dass der Vorfall mit dem seit mehreren Wochen andauernden LKW-Fahrer-Streik in Deutschland an der A5 in Gräfenhausen zusammenhängt. Der Vorfall wird als Streitfall zwischen den Fahrern angesehen.
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Währenddessen argumentiert Łukasz Mazur in einem Gespräch mit trans.iNFO, dass alle Löhne vertragsgemäß gezahlt worden seien, und betrachte den aktuellen Streik in Deutschland als eine rechtswidrige Protestaktion und die Forderungen nach Geldzahlungen sind seiner Auffassung nach Lösegeldforderungen für beschlagnahmte Lastwagen mit Waren.
Der polnische Unternehmer habe nach Angaben der Ermittlungsbehörde Anzeige gegen die streikenden Fahrer in Gräfenhausen bei der Staatsanwaltschaft in Darmstadt erstattet.
Lukasz Mazur behauptet auch, dass die Fahrer, die weiterhin ihre Arbeit für das Unternehmen verrichten, Angst haben, dass sich ein ähnlicher Anschlag wie der vor zwei Tagen wiederholen könnte, da sie Drohungen erhalten haben, wie er sagt.
Kontrollen bei der Spedition Agmaz
Wie wir vom Geschäftsführer des Unternehmens erfahren haben, findet bei Agmaz derzeit eine Inspektion durch die polnische Sozialversicherungsanstalt ZUS statt.
Anfang dieses Jahres wurde eine Inspektion durch die staatliche Arbeitsinspektion durchgeführt. Zudem habe die Straßenverkehrsinspektion eine Kontrolle angekündigt.
Letztes Jahr hat die Inspektion der polnischen Straßenverkehrsinspektion ITD bei Agmaz “zu einer Verwaltungsentscheidung geführt, eine Geldstrafe zu verhängen”, erfuhren wir bei der Generalinspektion für den Straßentransport.
Dies wurde von Łukasz Mazur bestätigt. Als Grund für die Geldbuße nannte er jedoch den unsachgemäßen Umgang mit den Fahrtenschreibern durch die beschäftigten Fahrer.
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